Polnische Naziopfer-Familie auf dem Weg zur Seligsprechung
Insgesamt veröffentlichte der Heilige Stuhl nach einer Papstaudienz für Kardinal Marcello Semeraro, den Präfekten der Seligsprechungskongregation, 16 Dekrete, wie der vatikanische Pressesaal am Samstag bekanntgab. Das Dekret für Józef und Wiktoria Ulma betrifft auch die sieben Kinder des Paares, das jüngste davon war noch ungeboren. Papst Franziskus hatte die polnische Märtyrer-Familie bei einer Generalaudienz vor einigen Jahren als „Beispiel für die Treue zu Gott und seinen Geboten, für die Liebe zum Nächsten und für die Achtung vor der Menschenwürde“ geehrt.
Die Bauernfamilie Ulma versteckte im Dorf Markowa im Karpatenvorland acht jüdische Mitbürger, wurde aber denunziert. Am 24. März 1944 hoben die nationalsozialistischen Besatzer das Versteck aus und erschossen zunächst die Juden, danach die Eltern und schließlich die sechs Kinder im Alter von einem bis acht Jahren. 2003 eröffnete die Kirche in Polen den Prozess für eine Seligsprechung.
Dem Jesuiten und China-Missionar Matteo Ricci (1552-1610) hat der Vatikan den sogenannten heroischen Tugendgrad zuerkannt. Dieser ist Voraussetzung für eine Seligsprechung und besagt, dass der Kandidat die christlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe unter den Umständen seiner Zeit in vorbildlicher Weise gelebt hat. Ricci zählte zu den bedeutendsten geistigen Vermittlern zwischen China und dem Westen im 16. Jahrhundert und entwickelte Methoden der Mission, die sich als wegweisend herausstellen sollten.
(vatican news – gs)
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