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Kardinal Walter Kasper Kardinal Walter Kasper 

Kasper: Kritik an „Selbstverzicht“ von Bischöfen

Kardinal Walter Kasper hat den Brief von drei Kurienkardinälen zum „Synodalen Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland begrüßt. Hinter dem Schreiben stehe „die Autorität des Papstes und letztlich das Zweite Vatikanische Konzil“. 

Das könne nicht durch „trickreiche Umdeutung ausgehebelt werden“, so der emeritierte deutsche Kurienkardinal in einer Stellungnahme für die Initiative „Neuer Anfang“.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Glaubenspräfekt Luis Ladaria und Bischofspräfekt Marc Ouellet hatten in ihrem Schreiben darauf hingewiesen, dass die katholische Kirche in Deutschland keine Kompetenz habe, einen „Synodalen Rat“ einzurichten. Die entscheidenden Weichenstellungen in der Kirche müssten Bischöfe vornehmen, da sie Nachfolger der Apostel seien.

„Unredlich und in sich widersprüchlich“

Auch Kardinal Kasper, der frühere Ökumene-Verantwortliche des Vatikan, weist darauf hin, ein Bischof könne weder ganz noch teilweise auf die „sakramental übertragene Vollmacht in der Nachfolge der Apostel“ verzichten. Eine „Selbstbindung an einen Synodalen Rat“ bedeute eine „Verletzung der ihm persönlich übertragenen Verantwortung“. Der auf dem „Synodalen Weg“ aufgekommene Vorschlag, dass Bischöfe teilweise auf ihre Macht verzichten und Laien stärker beteiligen, erscheint Kasper „unredlich und in sich widersprüchlich“.

In dem Brief der drei Kurienkardinäle, der in dieser Woche veröffentlicht wurde, heißt es wörtlich: „Wir möchten klarstellen, dass weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine Bischofskonferenz die Kompetenz haben, den Synodalen Rat auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzurichten.“

Bätzing: „Kein direkter Gesprächskanal“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, ist derweil in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ auf den Brief aus Rom und auf Interviewäußerungen des Papstes zum „Synodalen Weg“ eingegangen. Nach seinem Eindruck hätten Rom und die Kirche in Deutschland offenbar „grundverschiedene Vorstellungen von Synodalität“.

Die Kirche in Deutschland suche nach Möglichkeiten des wirklichen gemeinsamen Beratens und Entscheidens, ohne dass die kirchenrechtlichen Regelungen zur Autorität des Bischofs außer Kraft gesetzt würden. Es gebe auch schon viele bewährte Beispiele für solche gemeinsamen Beratungen und Beschlüsse von Bischöfen, Priestern und Laien, so Bätzing. Er beklagte zugleich, dass es derzeit „keinen direkten Gesprächskanal“ zwischen ihm und dem Papst gebe.

(vatican news – sk)
 

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28. Januar 2023, 10:52