Vatikan/Italien: „Mafia bedeutet Sklaverei“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Generell gelte, dass im Justizbereich immer die menschliche Person in den Mittelpunkt gestellt werden müsse; so habe es auch der selige Rosario Livatino gehalten. Livatino sei der erste Richter gewesen, den die Kirche zur Ehre der Altäre erhoben habe. Er stehe für eine Gerechtigkeit, die „erlösend ist und es schafft, all jene wieder zur Legalität zu führen, die sich in den Bereich der Kriminalität begeben haben“, urteilte Parolin.
Der Kardinalstaatssekretär äußerte sich auf Nachfrage von Journalisten zur Verhaftung des Mafiabosses, der am Montag nach dreißigjähriger Flucht in der sizilianischen Hauptstadt Palermo gefasst worden ist. Die Konferenz im Palazzo Madama, an der Parolin teilnahm, war vom „Centro Studi Rosario Livatino“ organisiert worden. An ihrem Beginn stand eine symbolische Geste: Die Reliquie des Richters - das blutige Hemd, das er während seiner Ermordung am 21. September 1990 trug - wurde in die Bibliothek des Senatsgebäudes gebracht.
Sklaverei - für diejenigen, die sie leben, und für die Opfer
Weiter sagte Parolin wörtlich: „Die Kräfte von Recht und Ordnung haben große Anstrengungen unternommen. Wir können mit dieser Entwicklung nur zufrieden sein.“ Nach Ansicht des Kardinalstaatssekretärs ist die Verhaftung des Bosses vor allem ein „Ankunftspunkt, der das Ende einer Zeitgeschichte markiert, die bereits vorbei war, aber dieser Moment fehlte“. „Wir hoffen, dass das wirklich so ist“, so seine Hoffnung, „dass wir alle wieder in der Legalität leben werden“.
Was am Montag in Palermo geschehen sei, gebe vor allem dem sizilianischen Volk „das Gefühl zurück, dass wir auf der Grundlage von Werten zusammenleben müssen“, so der Kardinal weiter: „Letztendlich ist auch die Entscheidung für die Kriminalität, die Entscheidung für die Mafia, eine Entscheidung für die Sklaverei - sowohl für diejenigen, die sie leben, als auch für die anderen Menschen, die Opfer sind. Wir mussten und müssen da raus.“
Rosario Livatino, ein aufrechter Christ
Über den seligen Rosario Livatino, „eine wunderbare Persönlichkeit“, sagte der Kardinal: „Er war ein aufrechter Christ, der es verstand, seinen Glauben in der Ausübung eines besonders heiklen Berufs wie dem des Richters voll auszuleben, indem er seine Auslegung und Anwendung der Gerechtigkeit mit den christlichen Prinzipien in Einklang brachte. Sein Opfer war, auch angesichts der Verhaftung des letzten Mafiabosses vom Montag in Palermo, nicht umsonst“, so Parolin.
(vatican news)
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