Krajewski über Benedikt: Großer Theologe, höflich und menschlich
Benedetta Capelli und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Krajewski war in dieser Funktion übrigens auch hautnah dabei, als Joseph Ratzinger 2005 Papst wurde:
„Vor 17 Jahren war ich in der Wohnung des damaligen Papstes Johannes Paul II., als er starb. Es war einer der schwierigsten und intensivsten Momente meines Lebens. Es folgten die Vorbereitungen für die Beerdigung und die Vorbereitung des Konklaves. Als Zeremoniar hatte ich auch eine Aufgabe, als der neue Papst gewählt war: Kardinal Joseph Ratzinger. Zeremonienmeister Piero Marini kam zu mir und sagte: ,Du wirst das Kreuz tragen und damit als erster auf den Balkon treten, danach folgt der heilige Vater. ` Ich habe die Millionen Menschen auf dem Petersplatz gesehen, dann kam der heilige Vater auf die Mittelloggia..." , erinnert sich der polnische Geistliche sichtlich bewegt im Interview mit Radio Vatikan.
Krajewski diente auch unter dem neuen Papst Benedikt XVI. weiter als Zeremoniar und lernte den Papst aus Bayern auch persönlich besser kennen:
„All die langen Jahre seines Pontifikats, acht Jahre lang, war ich Zeremoniar. Ich habe viele Reisen unternommen, war bei allen liturgischen Feierlichkeiten in Rom, in Italien dabei. Ich erinnere mich an seine große Höflichkeit und seine Einfachheit. Wir waren jünger als er, ich 17 Jahre jünger als er, aber der heilige Vater dutzte uns nie. Er war sehr freundlich und höflich. Er interessierte sich für uns, stellte Fragen auch zu meinen Namen - Konrad sei eher ein deutscher als ein polnischer Name. Als meine Mutter starb, fragte er mich sofort, wie sie gestorben war und wie alt sie war. Er war sehr, sehr einfach, sehr familiär, sehr feinfühlig im Umgang. Ich trage dieses Bild seines Pontifikats in mir. Er war ein großer Gelehrter und Theologe. "
Zu Beginn des Pontifikats sei es für ihn allerdings nicht leicht gewesen, nach dem Tod des polnischen Papstes, eines Landmanns, dem er lange gedient hatte, die Trauer zu überwinden, gesteht Krajewski:
„Anfangs war es schwierig für mich, Benedikt XVI. war ganz anders. Aber er war immer so höflich, offen uns allen gegenüber und aufmerksam auch zu uns einfachen Zeremoniaren. Es war schwer für mich, weil mein Herz noch gebrochen war vom Tod Johannes Pauls II. und schnell war ein neuer Papst da. Das Herz heilt nicht so schnell. Doch nun bin ich wieder in Trauer. Und ich danke dem Herrn für dieses große Pontifikat. Er war wirklich ein Großer. Wir haben Glück: Wir haben zuletzt wirklich heilige Päpste gehabt, die uns deutlich führen, besonders mit der Heiligkeit ihres Lebens. Ich bete viel für Benedikt und für die Kirche."
(vatican news - sst)
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