Vatikan-Erzbischof besuchte Erdbebengebiete
Ein Statement von diesem Donnerstag gibt an, Gugerotti habe am letzten Wochenende in der syrischen Metropole Aleppo viele Familien getroffen, die durch das Beben obdachlos wurden. „Allen gemeinsam war das Zeugnis von unsagbarem Leid in einem Umfeld, das bereits durch zwölf Jahre Krieg erschöpft ist.“ Der Erzbischof zeigte sich auch besorgt über die dramatische Lage vieler älterer Menschen, „die wegen der Abwanderung ihrer Angehörigen allein zu Hause sind und keine Rente haben“.
Mit Kirchenleuten und Caritas-Verantwortlichen besprach Gugerotti die Lage in den syrischen Erdbebengebieten – etwa in der Provinz Idlib, die von Rebellen kontrolliert wird und in der noch etwa 210 christliche Familien lebten. Mit Blick auf ganz Syrien vermerkt das Statement: „Vor allem bei den Geldüberweisungen gibt es ernsthafte Schwierigkeiten.“ Dabei seien viele Investitionen zum Wiederaufbau in dem von Krieg und Beben verheerten Land dringend nötig. „Das vatikanische Ostkirchen-Dikasterium wird ein spezielles Girokonto zur Verfügung stellen, um die Möglichkeit von sicheren, kontrollierten und verbuchten Überweisungen zu gewährleisten.“
Große Probleme beim Geldüberweisen nach Syrien
Nach einem Zwischenstopp in Damaskus, wo Gugerotti unter anderen den melkitischen Patriarchen Youssef Absi traf, war der Erzbischof ins türkische Istanbul weitergereist. Dort setzte er Gespräche über die Lage im Erdbebengebiet fort. „Noch am Vorabend hatte ein neues, starkes Beben Tausende von Menschen auf die Straßen und dann in die Auffanglager zurückgetrieben.“
Das Statement aus dem Vatikan schlägt düstere Töne an: „Die Menschen graben immer noch nach Überlebenden; stellenweise ist die Cholera ausgebrochen. Die Stadt Antiochia ist praktisch zerstört.“ Die christlichen Gemeinschaften engagierten sich stark bei der Unterbringung von obdachlos gewordenen Menschen.
Wer helfen wolle, solle sich mit der Bischofskonferenz und Caritas Türkei in Verbindung setzen. Es müsse vermieden werden, „dass großzügige Handlungsweisen durch Beschlagnahmungen oder Blockierung der Hilfe wegen mangelnder Kenntnis der möglichen Kanäle vereitelt werden“.
Solidarität des Papstes
Derweil hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag seine Solidarität mit den Erdbebenopfern in Syrien und der Türkei ausgedrückt. Bei einer Audienz erklärte er, es müsse alles getan werden, um den Opfern zu helfen; Sanktionen dürften die dringenden und nötigen Hilfen nicht behindern. Franziskus ist ein Kritiker der westlichen Sanktionen gegen das syrische Assad-Regime.
(vatican news – sk)
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