Vatikan-Prozess: Die 53. Anhörung
Bei der 53. Anhörung am Mittwoch sagte ein Anwalt aus, der vor fünf Jahren an Verhandlungen zwischen dem Staatssekretariat und einem von diesem beauftragten Finanzmakler beteiligt war. Dabei sprach er von „verdeckten oder impliziten Drohungen“ sowie von „Betrug, Schwindel und Täuschung“ durch den angeklagten Finanzmakler.
Vatikan-Richter Giuseppe Pignatone ordnete am Ende der Anhörung an, ein sardischer Caritas-Verantwortlicher und Antonino Becciu, der Bruder des angeklagten Kardinals, hätten vor Gericht zu erscheinen. Ihren Einwand, dazu bräuchten sie „Garantien für ein faires Verfahren“, ließ er nicht gelten.
Bruder des Kardinals muss vor Gericht erscheinen
Allerdings könnten sie beim Erscheinen vor Gericht am 19. April von ihrem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch machen. Die Staatsanwalt von Sassari ermittelt gegen die beiden im Zusammenhang mit Aktivitäten der Diözese, der Caritas und der vom Bruder des Kardinals geleiteten Genossenschaft .
Im Zusammenhang mit dem Londoner Immobiliengeschäft, das zu hohen Verlusten geführt hat, wird seit Juli 2021 im Vatikan ein Strafprozess mit zehn Angeklagten geführt, darunter auch der ehemalige Substitut, Kardinal Angelo Becciu. Die Anklagepunkte lauten auf Geldwäsche, Erpressung, Betrug, Veruntreuung, Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung, wobei den einzelnen Angeklagten unterschiedliche Vorwürfe zur Last gelegt werden.
(vatican news – sk)
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