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Archivbild: Frère Alois, Prior der Gemeinschaft von Taizé, beim Papst (Privataudienz vom 9. März 2023) Archivbild: Frère Alois, Prior der Gemeinschaft von Taizé, beim Papst (Privataudienz vom 9. März 2023) 

Frère Alois: Große Geduld gegen den Krieg ist nötig

Diese Woche ist das Treffen der Organisatoren der ökumenischen Mahnwache, die am 30. September auf dem Petersplatz stattfinden wird, um die Generalversammlung der Synode zur Synodalität zu eröffnen, in Rom zu Ende gegangen. Der Prior der Gemeinschaft von Taizé spricht mit Radio Vatikan über die Ermutigung, die er am Mittwoch dazu von der Arbeitsgruppe im Vatikan erhalten hat.

Mario Galgano und Antonella Palermo - Vatikanstadt

Die Vorbereitungskommission für die Ordentliche Generalversammlung der Synode besteht aus sieben Mitgliedern, darunter eine Ordensfrau. Das Gremium, das gemäß Artikel 10, Absatz l-2 der Apostolischen Konstitution Episcopalis Communio eingesetzt wurde, hat sich am Mittwoch konstituiert und wird von Kardinal Mario Grech, dem Generalsekretär, geleitet.

Zuvor endete das viertägige Treffen der Organisatoren der ökumenischen Gebetswache „Together“ („Miteinander“), die am 30. September auf dem Petersplatz stattfinden und die Tagung der Generalversammlung der Synode über die Synodalität eröffnen wird. Die Organisatoren nahmen am Mittwochmorgen an einer Privataudienz mit dem Papst im Vatikan teil. Etwa siebzig Personen aus ganz Europa haben sich versammelt, um in Zusammenarbeit mit dem Dikasterium für die Einheit der Christen, dem Dikasterium für Laien, Familie und Leben und dem Vikariat von Rom einen weiteren Schritt der Geschwisterlichkeit und der Bildung im synodalen Prozess zu erleben.

„Wir müssen geduldig sein und versuchen, die Gemeinschaft zu suchen, soweit es jetzt möglich ist.“

Die Vigil stehe allen offen, insbesondere denjenigen, die an den Rändern der Gesellschaft leben, so Frère Alois gegenüber Radio Vatikan. Und fügte an:

„Wir leben in einer sehr schwierigen Zeit, es gibt den Krieg in der Ukraine, es gibt andere Schwierigkeiten, ökologische zum Beispiel, junge Menschen erleben jetzt eine sehr schwierige Zeit. Die Ökumene ist keine Methode, um all diese Schwierigkeiten zu überwinden, aber wir müssen das Wort Christi ernst nehmen. Das ist jetzt nicht einfach, angesichts der Spannungen auch in der orthodoxen Kirche. Wir müssen geduldig sein und versuchen, die Gemeinschaft zu suchen, soweit es jetzt möglich ist.“

Zum Nachhören - was Frère Alois sagt

Die römischen Vorbereitungstage seien geprägt von der Begegnung mit Pater Davide Carbonaro, Pfarrer von Santa Maria in Portico in Campitelli und Referent des synodalen Weges der Kirche von Rom, von Momenten der Versammlung und von Workshops in der Generalkurie der Jesuiten, von Besuchen zum Kennenlernen verschiedener Realitäten auf ökumenischer Ebene (Methodistenkirche, anglikanisches Zentrum und Waldenserfakultät, Anm. d. Red.). Insbesondere bestand auch die Möglichkeit, die ökumenisch ausgerichtete Arbeit mit Migranten und Flüchtlingen, die über die humanitären Korridore in Rom ankommen, besser kennen und schätzen zu lernen.

Die Organisatoren wollen sich auch für diese Menschen öffnen, die das Abenteuer des Aufbruchs und der Aufnahme in einem fremden Land erlebt hätten: „Sie sind Teil des Volkes Gottes“, sagt Sr. Natalie Bequart, Untersekretärin der Bischofssynode, „und wir möchten, dass sie gemeinsam mit allen, die am Rande leben, an der Vigil teilnehmen“.

Synodalität und Ökumene lernt man in der Praxis

Synodalität lerne man, indem man sie praktiziere, das Gleiche gelte für die Ökumene. Davon ist auch Anne-Laure Danet, eine protestantische Pastorin aus Paris, überzeugt, die betont, wie wichtig es sei, am Vorabend der Synodenversammlung im Vatikan am Gebet teilzunehmen: „Es ist eine außergewöhnliche Gelegenheit, das zu erleben, was wir 'Ökumene der Solidarität' nennen, was eben bedeutet, Momente des gemeinsamen Gebets zu finden. Denn ohne Freundschaft gibt es keine Ökumene. Wir glauben an die versöhnte Einheit“, fügt sie hinzu. „In diesen Tagen lag der Schwerpunkt auf dem Hören auf das Wort Gottes, und das wird auch im September so sein. Die Herausforderung besteht darin, nicht nur die Oberhäupter der Kirchen, sondern das ganze Volk zu mobilisieren. Wie man so schön sagt, allein gehen wir schnell, aber gemeinsam gehen wir weit.“

Die Ermutigung durch den Papst

Die Audienz mit Papst Franziskus am Mittwochmorgen vor der Generalaudienz auf dem Petersplatz, habe dazu gedient, die Ermutigung zu erneuern und noch einmal zu betonen, dass theologische Unterschiede in der Ökumene uns nicht daran hindern, gemeinsam zu beten. Die Gruppe berichtet, dass der Papst auch an einige seiner eigenen ökumenischen Erfahrungen aus der Jugendzeit erinnert habe und feststellte, wie viele Fortschritte seit der Zeit vor dem Konzil, als ein Klima der Distanz und des Misstrauens gegenüber Mitgliedern anderer Kirchen herrschte, bis heute gemacht wurden. Frère Alois, Prior der Ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, spiegelt das Klima der Begegnung mit dem Papst wider:

„Der Papst hat uns bei der Privataudienz gesagt, dass wir keine Angst haben sollen: Auch wenn der Heilige Geist manchmal eine gewisse Unordnung schafft, kommt dann die Harmonie. Die Synode ist kein Parlament, sondern eine Harmonie, die vom Heiligen Geist kommt. Es ist sehr mutig, dass der Papst diesen Weg der Offenheit für den Heiligen Geist eingeschlagen hat. In Taizé sind wir dafür sehr dankbar.“

Hintergrund

Mitglieder der Vorbereitungskommission für die Generalversammlung der Weltsynode sind: Jesuitenpater Giacomo Costa, Koordinator; Monsignore Timothy John Costelloe; Monsignore Daniel E. Flores; Schwester Shizue Hirota; Monsignore Lucio A. Muandula; Professor Dario Vitali. Sekretär ist Monsignore Tomasz Trafny. Der Hauptberichterstatter der Synode, Kardinal Jean-Claude Hollerich, wird ebenfalls an der Arbeit der Kommission teilnehmen.

(vatican news)

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16. März 2023, 11:40