Franziskus: „Kirche ist eine Berufungs-Sinfonie“
Laien, Geweihte und Ordensleute, also alle Getauften, seien in der Kirche „Dienerinnen und Diener mit unterschiedlichen Berufungen, Charismen und Ämtern“, heißt es in der Papstbotschaft. „Nur in der Beziehung mit allen anderen kommt jede spezifische Berufung in der Kirche mit ihrer eigenen Wahrheit und ihrem Reichtum voll zum Vorschein.“
Jede Berufung sei „Quelle neuen Lebens und wahrer Freude“, so Franziskus, der in diesem Sinn zum Gebet für alle Berufungen in der Kirche ermunterte. „Mögen die Gebetsinitiativen und Aktionen, die mit diesem Tag verbunden sind, das Bewusstsein für die Berufung in unseren Familien, Pfarrgemeinden und Gemeinschaften des geweihten Lebens, kirchlichen Vereinen und Bewegungen stärken. Möge der Geist des auferstandenen Herrn uns aus der Apathie aufrütteln und uns Sympathie und Empathie schenken, damit wir jeden Tag erneuert als Kinder Gottes leben, der die Liebe ist“, so die Botschaft.
Dass in dieser Dynamik der Kern des Evangeliums steckt, darauf verwies bei einer Pressekonferenz an diesem Mittwoch zur Vorstellung der Botschaft Kardinal Lazarus You, Präfekt des Dikasteriums für den Klerus: Jeder und jede habe „einen Platz im Herzen Gottes, niemand ist ausgeschlossen; jeder von uns ist von jeher mit Liebe gedacht, geschaffen und berufen worden“. Dies sei letztlich auch eine Einladung an die Kirche selbst, die diese frohe Botschaft in die Welt zu bringen habe, so der koreanische Kardinal. Aus diesem Grund müsse die Kirche in jeder Hinsicht aufnahmebereit werden.
„Deshalb ist die christliche Gemeinschaft aufgerufen, in der Vielfalt und Verschiedenheit ihrer Charismen ein gastfreundlicher und einladender Ort zu werden, der niemals ausgrenzt, der die Phantasie des Geistes nicht behindert, sondern jedem hilft, seine Berufung zu entdecken.“ Diese Aufgabe erfordere den Einsatz von Laien und Seelsorgern gleichermaßen, so der Kardinal weiter: „Sorgen wir dafür, dass jeder Mensch, jeder mit seiner eigenen Sensibilität und seinem eigenen Lebensweg, der die Schwelle der christlichen Gemeinschaft überschreitet, dort die Werkzeuge finden kann, die er braucht, um sein eigenes Glück zu suchen und den Plan Gottes zu entdecken: Stille, Gebet, Zuhören, Unterscheidungsvermögen. Wir brauchen heute mehr denn je eine Kirche, die uns begleitet, die uns die Hand reicht, die sich auf den Weg eines jeden Menschen einlässt, seine Fragen aufnimmt und seine Schritte unterstützt.“
Frucht des Konzils
Den Weltgebetstag für die geistlichen Berufungen hatte vor genau 60 Jahren – während des II. Vatikanischen Konzils - Papst Paul VI. eingeführt. Im Fokus stand über lange Zeit das Gebet für Priester- und Ordensberufungen.
(vatican news – gs)
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