Karfreitag: Der Tod Gottes bringt uns wahres Leben
In den sogenannten Großen Fürbitten, die der Papst auf Lateinisch sprach, wurde – wie schon im vergangenen Jahr – auch für alle Menschen gebetet, die von Kriegen betroffen sind.
Wie jedes Jahr war der Päpstliche Hausprediger, Kardinal Raniero Cantalamessa, für die Predigt am Karfreitag zuständig. Er ging bei seinen Überlegungen von dem von Friedrich Nietzsche proklamierten Tod Gottes aus. Ein Denken, das im Westen zu einer Mode geworden sei.
„Der gemeinsame Nenner ist ein totaler Relativismus in allen Bereichen: Ethik, Sprache, Philosophie, Kunst und natürlich Religion. Nichts hat mehr eine feste Form, alles ist flüssig, geradezu verschwommen. In den Tagen der Romantik schwelgte man in Melancholie, heute im Nihilismus!”.
Man müsse sich hüten, in diesen Strudel zu geraten, der das wahre „schwarze Loch” des geistigen Universums darstelle, so Cantalamessa.
Die Gläubigen seien verpflichtet zu zeigen, dass hinter diesem Nihilismus der „Geist der Verneinung“ stecke, der schon Adam und Eva verführt habe. Dem modernen Menschen erscheine dies nur als ein Mythos, doch die historische Erfahrung lehre, dass dahinter eine tiefe Wahrheit liege, führte der Kapuziner-Prediger abschließend aus.
(vaticannews/kna-skr)
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