Heiliges Jahr 2025: Baustellen und viel Programm
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Fisichella kündigte an, dass in vielen Teilen Roms bald Bauarbeiten starten werden, die die Infrastruktur für die Heilig-Jahr-Pilger verbessern sollen. Das werde die Ewige Stadt „über Monate“ beeinträchtigen - übrigens besonders an der Piazza Pia in Vatikannähe, an der unser Radio-Vatikan-Gebäude liegt. „Wir verstehen natürlich die Schwierigkeiten für Einwohner und Touristen, die wegen der Baustellen künftig oft Umwege in Kauf nehmen müssen. Aber wenn die Arbeiten erst einmal vorüber sind, werden wir eine noch schönere, einladendere Stadt erleben, mit neuen Wegen und Infrastrukturen.“
El Greco macht den Anfang
Auf dem Weg zum Heiligen Jahr und auch im Jahr 2025 selbst wird es eine Reihe von Ausstellungen, Konzerten und Events geben, die der Kurienerzbischof jetzt erstmals der Presse vorstellte. Auftakt ist im September 2023 in einer Kirche an der „Piazza Navona“ eine Ausstellung mit Werken von El Greco. „Mit Werken, die Spanien noch nie verlassen haben und die eigens zu diesem Anlass ausgeliehen wurden – sozusagen um den offiziellen Startschuss zu den kulturellen Initiativen zu geben… Diese Initiativen sollen möglichst kostenlos zugänglich sein, damit das Anschauen des Schönen zu einer besseren Beziehung zur Stadt und zu den Menschen führt.“
Pilger der Hoffnung
Eigentlich sind Heilige Jahre eine sehr katholische Spezialität; doch wie in früheren Zeiten bemüht sich der Vatikan auch diesmal um ökumenische Akzente. Fisichella kündigte an, dass die Feiern zum 1.700 Jahrestag des Konzils von Nizäa von Vatikanseite aus in den Rahmen des „giubileo“ gestellt werden sollen. Außerdem sei sein Dikasterium für Evangelisierung (das seit der Kurienreform vom Juni letzten Jahres vom Papst persönlich geleitet wird) mit Bistümern in aller Welt in Kontakt, damit die „lokalen Realitäten“ in die römischen Feiern einbezogen werden können. Zur Vorbereitung auf das Heilige Jahr – so hat das der Papst verfügt – sollen sich die Ortskirchen 2023 mit den vier Haupttexten des letzten Konzils (den sogenannten Konstitutionen) beschäftigen und im nächsten Jahr mit dem Gebet.
„Pilger der Hoffnung“: So heißt das offizielle Motto des Heiligen Jahres. Es gibt ein offizielles Logo und seit heute auch eine Hymne des „giubileo“: Sie ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, an dem sich bis Ende März dieses Jahres 270 Menschen aus fast vierzig Ländern beteiligt haben.
Italiener gewann Hymnen-Wettbewerb
Gewonnen hat ihn ein Italiener, ein Maestro aus Mantua, wie Fisichella an diesem Dienstag bekanntgab. Der Kurienerzbischof spielte den Journalisten auch erstmals eine Aufnahme der Heilig-Jahr-Hymne vor.
Genaue Daten legt der Papst erst 2024 fest
Wann das Heilige Jahr offiziell starten und enden wird, weiß man übrigens noch nicht; die genauen Daten sollen erst mit einer päpstlichen Bulle am 9. Mai nächsten Jahres bekanntgegeben werden. Immerhin ließ der Vatikan aber an diesem Dienstag schon einmal wissen, wann genau große Events für Jugendliche, geistliche Bewegungen oder Katechisten geplant sind, damit man sich logistisch schon einmal darauf vorbereiten kann. „Außerdem kann ich mitteilen, dass ab Juni in Via della Conciliazione 7 ein Pilger-Info-Point seine Pforten öffnet. Für alle, die sich über das Heilige Jahr informieren wollen, wie man daran teilnehmen kann, wie man freiwilliger Helfer werden oder wie man seine eigene Wallfahrt organisieren kann.“
Ein digitales „giubileo“
Der Untersekretär aus dem Evangelisierungs-Dikasterium, Graham Bell, wies die Journalisten an diesem Dienstag auch auf eine eigene Internetseite hin: www.iubilaeum2025.va soll am Mittwoch online gehen, in neun Sprachen. Hier werden neben einer Reihe nützlicher Infos auch drei Pilgerwege durch die Ewige Stadt vorgeschlagen, darunter die „klassische“ Sieben-Kirchen-Wallfahrt. „Ab September kann man sich auf der Seite registrieren und kostenlos eine ‚Pilgerkarte‘ mit einem QR-Code bekommen, die einem Zugang zu Veranstaltungen gibt und - gegen einen kleinen Aufpreis - auch bestimmte Preis-Rabatte in Rom… Ab September gibt es dann auch eine App, für iOs und Android.“
(vatican news)
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