Kardinal Zuppi äußert sich zur Friedensmission für die Ukraine
Doch ließ er sich nicht in die Karten sehen, wie er die Friedensmission konkret anzugehen gedenkt. Zuppi ist Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz; er nahm in seiner Predigt zum Abschluss der Bischofs-Vollversammlung das Evangelium von den Emmaus-Jüngern zum Ausgangspunkt.
„Wir alle kommen von unseren häufigen Emmaus-Gängen und tragen die Traurigkeit dieser Pilger mit uns, deren Herzen vor Enttäuschung geschwollen, verwundet, aggressiv und verbittert waren, weil ihre Hoffnungen sich zerschlagen hatten. Was die betrifft, deren Gesichter und Schicksale wir in unseren Herzen tragen, erinnere ich an die Angst in den Seelen des ukrainischen Volkes, das sich nach Frieden sehnt, und an alle, die um Menschen trauern, die von der brudermörderischen Todesmaschinerie des Krieges verschlungen worden sind.“
Jesus treibe uns heute an, „dass wir uns auf den Weg machen, um erloschene Herzen wieder zu wärmen und in ihnen neue Liebe und neue Hoffnung zu wecken“, so Zuppi. Am letzten Samstag hatte der Sprecher der italienischen Bischofskonferenz erklärt, der 67-jährige Kardinal werde sich angesichts des heiklen Charakters seiner Friedensmission in der Öffentlichkeit nicht dazu einlassen.
„Nichts ist unmöglich für den, der glaubt“
Allerdings würdigte Kardinal Zuppi in seiner Predigt von diesem Donnerstag auch den Freimut des Apostels Paulus angesichts seiner Ankläger. „Der Apostel spricht ohne jede Unterwürfigkeit, mit evangeliumsgemäßem Scharfsinn… Der Weg durch die Geschichte ist immer voller Überraschungen, wenn man dem Wort gefügig ist, das nie aufhört, die Demütigen zu erheben und die Stolzen zu erniedrigen, die Wüste in einen Garten zu verwandeln und einen Sünder in einen Menschen, der frei ist… Alles kann sich ändern und nichts ist unmöglich für den, der glaubt!“
Zuppi steht der katholischen Basisgemeinschaft von Sant’Egidio nahe, die sich immer wieder als Vermittlerin bei internationalen Konflikten engagiert. 1992 gelang es der Gemeinschaft, einen Friedensschluss für Mosambik zu vermitteln – nach 17 Jahren eines blutigen Bürgerkriegs.
(vatican news – sk)
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