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Rauch über Bachmut in der ukrainischen Oblast Donezk, am Mittwoch Rauch über Bachmut in der ukrainischen Oblast Donezk, am Mittwoch 

Ukraine: Parolin bekräftigt Hoffnung auf Waffenstillstand

Kardinal Pietro Parolin zeigt sich „überrascht“ über Äußerungen der Regierungen Russlands und der Ukraine. Beide haben erklärt, dass sie nichts von einer Friedensmission des Vatikan wüssten.

Papst Franziskus hatte am Sonntag beim Rückflug von Ungarn nach Rom gegenüber Journalisten von einer „Mission“ gesprochen, die derzeit im Gang sei. Wörtlich sagte er: „Ich bin bereit, alles zu tun, was getan werden muss. Auch jetzt ist eine Mission im Gange, aber sie ist noch nicht öffentlich. Warten wir ab... Wenn es öffentlich ist, werde ich es sagen.“ Kurz darauf hatten Moskau wie Kyiv reagiert: Sie wüssten von einer solchen Initiative des Vatikan nichts, es habe in dieser Hinsicht keine spezifische Kommunikation gegeben.

Darauf reagierte der vatikanische Kardinalstaatssekretär nun „überrascht“: „Meines Wissens waren und sind sie sich beide Seiten der Sache bewusst“, äußerte er am Donnerstagabend am Rand einer Buchvorstellung in Rom. Und noch einmal: „Soweit ich weiß, wissen sie es… ich weiß, dass beide Parteien informiert wurden“.

„Punkte der Übereinstimmung zwischen Moskau und Kyiv finden“

Was die Dementis aus den beiden Hauptstädten betreffe, kenne er „die Motivation oder die Gründe dafür“ nicht, so Franziskus‘ Chefdiplomat. Er präzisierte aber, dass die Teilnahme des russisch-orthodoxen „Außenministers“, Metropolit Antonij, an der Generalaudienz vom Mittwoch „nichts“ mit dieser Mission zu tun habe. Das Treffen sei „Teil der normalen Kommunikation“, so Parolin.

Hier zum Nachhören
Parolin Ende April mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Shmyhal im Vatikan
Parolin Ende April mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Shmyhal im Vatikan

Dann bekräftigte der Kardinal noch einmal die Linie, die auch Papst Franziskus angesichts des Schlachtens in der Ukraine verfolgt: Es gehe darum, „Punkte der Übereinstimmung“ zwischen Moskau und Kyiv zu finden „und diesem Massaker ein Ende zu setzen“. Die Angriffe setzten der Ukraine stark zu, hätten aber „auch Auswirkungen auf Russland, die nicht irrelevant sind“.

Kardinalstaatssekretär Parolin räumte ein, er wisse nicht, „ob es heute die Voraussetzungen für einen Waffenstillstand gibt“, allerdings hoffe er es. „Wie wir immer gesagt haben, wollen wir eine Einstellung der Kämpfe erreichen und dann einen Friedensprozess einleiten.“

(vatican news – sk)
 

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04. Mai 2023, 10:39