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Bischof Rolando Alvarez auf einem Archivbild Bischof Rolando Alvarez auf einem Archivbild 

Nicaragua: Heiliger Stuhl beklagt Verhaftung von Bischof Alvarez

Die Situation von Demokratie und Menschenrechten stand im Mittelpunkt der 53. Ordentlichen Sitzung der Organisation Amerikanischer Staaten in Washington an diesem Mittwoch. In diesem Zusammenhang beklagte Vatikandiplomat Miroslaw Wachowski erneut die ungerechtfertigte Verhaftung von Bischof Rolando Alvarez in Nicaragua.

Die Sitzung der Organisation Amerikanischer Staaten stand unter dem Motto „Stärkung einer Kultur der demokratischen Rechenschaftspflicht durch Förderung, Schutz und Gleichberechtigung der Menschenrechte“. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr dabei die Situation in Nicaragua. Es sei notwendig, „die parteiische Logik zu überwinden“, um eine dialogische Lösung für die dortige Krise zu finden, so der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der OAS, Miroslaw Wachowski.

Papst Franziskus sei in besonderem Maße besorgt darüber, dass in vielen Teilen der Welt eine Schwächung der Demokratie zu beobachten sei. In diesem Zusammenhang habe er auch verschiedene politische Krisen auf dem amerikanischen Kontinent genannt, aufgrund derer die Probleme der Bürger unbeachtet blieben, so der Vatikandiplomat mit Blick auf die Neujahrsansprache des Papstes vor dem Diplomatischen Korps. 

Wachowski wies in seinem Statement darauf hin, dass die Krise in Nicaragua auf besorgniserregende Weise sowohl „Einzelpersonen als auch Institutionen“ betreffe, „darunter Katholiken und die katholische Kirche“: „Ein Beispiel ist die ungerechtfertigte Inhaftierung von Bischof Rolando Álvarez. Der Heilige Stuhl ist von der Notwendigkeit überzeugt, die parteiische Logik zu überwinden und sich konsequent für das Gemeinwohl einzusetzen. Dazu gehört die konkrete Suche nach Frieden, der auf Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe beruht und durch die geduldige Ausübung des Dialogs erreicht wird.“

Priesterseminar muss Aktivitäten einstellen

Das Regime Ortega hat seine Repressalien mittlerweile auch auf Kirchenfinanzen ausgeweitet. So musste jüngst das Nationale Propädeutische Seminar San Juan Pablo II in Bluefields seine Aktivitäten einstellen. Die Schließung wurde aufgrund fehlender finanzieller Mittel nötig und stellt somit eine der ersten Folgen der Maßnahmen dar, die die Regierung gegen die katholische Kirche ergriffen hat, indem sie die Bankkonten zahlreicher kirchlicher Organisationen und Diözesen sperrte. Medienberichten zufolge konnte das zweite Semester nicht eröffnet werden, weshalb die sieben derzeitigen Seminarbesucher gezwungen sind, sich nach anderen Ausbildungsmöglichkeiten umzusehen.

(vatican news/sir - cs)

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22. Juni 2023, 15:58