Spei Satelles: Die Worte des Papstes ins All geschossen
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Satellit „Spei Satelles“ ist vom kalifornischen Stützpunkt Vandenberg aus gestartet. In der Umlaufbahn wird der vom Turiner Polytechnikum gebaute Cubesat einige der Hoffnungsbotschaften des Papstes übermitteln, die von Funkamateuren in aller Welt empfangen werden können. Die Initiative wird vom vatikanischen Dikasterium für Kommunikation gefördert.
Der Abflug Richtung All erfolgte am Montagabend um 23.19 Uhr mitteleuropäischer Zeit vom Weltraumbahnhof Vandenberg in Kalifornien.
Eine Teamleistung
„Spei Satelles“ bedeutet „Hüter der Hoffnung“ und so heißt die von unserem Dikasterium geförderte und von der italienischen Raumfahrtbehörde koordinierte Weltraummission, an der das Nationale Forschungszentrum Italiens (CNR), das das Nanobuch hergestellt hat, die Abteilung für Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik des Polytechnikums Turin, die den Satelliten gebaut hat, und Studenten des Salesianischen Universitätsinstituts Venedig, die das Logo der Veranstaltung entworfen haben, beteiligt waren. Auch das argentinische Institut IDCGE von Buenos Aires war eingebunden, während das „Digitale Apostolat“ der Erzdiözese von Turin mit der pastoralen und kulturellen Koordination der Mission betraut war.
Die Worte des Papstes in ein paar Millimetern
Das vom Institut für Photonik und Nanotechnologie des CNR geschaffene Nanobuch ist eine kleine Siliziumplatte von etwa zwei mal zwei Millimetern, auf deren Innenseite die Botschaft des Papstes und die Bilder der Statio Orbis 2020, die in dem von der Libreria Editrice Vaticana herausgegebenen Buch „Warum habt ihr Angst, habt ihr immer noch keinen Glauben?“ gesammelt wurden, in Binärcode eingraviert sind. Es war eine erzwungene Entscheidung, die Worte von Franziskus in eine Reihe von 0 und 1 zu übersetzen, da es unmöglich war, herkömmliche Druckschriften an so kleine Abmessungen anzupassen. Zur Veranschaulichung: Jedes Loch, das am Platz der „1“ eingraviert ist - die „0“ bleibt leer - misst weniger als ein Tausendstel der Dicke eines menschlichen Haares.
Vom Weltraum träumen
„Die Botschaft von Papst Franziskus im Weltraum ist ein Zeichen und ein Bild der Zärtlichkeit und des Segens für die Welt“, erklärt Pater Lucio Adriàn Ruiz, Sekretär des Dikasteriums für Kommunikation und Initiator des gesamten Projekts „Spei Salletes“. „Heute wird dieses Projekt dank der vielen Institutionen und Personen, die sich zusammengeschlossen haben, Wirklichkeit. Die Unermesslichkeit des Weltraums bringt uns immer zum Träumen, und heute müssen wir alle wieder gemeinsam träumen, in der Hoffnung, dass der viel beschworene Frieden in die Welt zurückkehrt, indem wir uns alle zusammenschließen. Ich betrachte diese Vereinigung und diese Gemeinschaft“, bekräftigt er, „als eine erste große Frucht und ein Zeichen der Hoffnung. Die gemeinsame Arbeit an diesem Zeichen der Hoffnung macht uns zu mehr Freunden, zu Brüdern und Schwestern unter uns, zu ,Geschwistern aller' - ,Fratelli tutti´.“
Für Silvia Natalucci, die Leiterin der italienischen Raumfahrtagentur, ist die Mission „Spei Satelles“ „ein perfektes Beispiel dafür, wie die friedliche Nutzung der Technologie zur Schaffung einer gemeinsamen Kultur des Friedens und der Hoffnung unter den Völkern beitragen kann“. In diesem Sinne sei auch die Mission auf der norwegischen Inselgruppe Svalbard im Jahr 2022 zu sehen, als 1.200 Kilometer vom Nordpol entfernt eine Delegation, der auch Pater Lucio Adriàn Ruiz, Sekretär des Dikasteriums für Kommunikation und Initiator des gesamten „Spei Salletes“-Projekts, angehörte, zur sogenannten „Bank der Welt“ ging, die dort die Samen von Pflanzen aus aller Welt aufbewahrt, um dort auch das Nanobuch des Papstes zu hinterlegen. „Sogar aus Worten können tatsächlich Früchte sprießen“, so Ruiz.
(vatican news)
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