Scholz: Frieden ohne Freiheit heißt Unterdrückung
Scholz dankte am Dienstag in Berlin der Deutschen Bischofskonferenz, dass sie dies in ihrer Erklärung gleich nach Beginn des russischen Angriffskriegs unmissverständlich klargestellt habe. „Der Aggression widerstehen - den Frieden gewinnen“ war die Überschrift der Erklärung der Bischofskonferenz. Zugleich warnte der Kanzler vor Konfliktlösungen, die lediglich das Wort Frieden im Namen trügen. „Frieden ohne Freiheit heißt Unterdrückung, und Frieden ohne Gerechtigkeit nennt man Diktat", sagte er. Deshalb stehe die Bundesregierung hinter der Ukraine in ihrer Forderung nach einem Frieden, der die Prinzipien der territorialen Unversehrtheit und Unabhängigkeit achte.
Scholz würdigte zugleich die Bemühungen der Gemeinschaft Sant'Egidio: „Ihre ganze Bewegung gründet in der Absage an eine vermeintliche Logik des Kriegs. Sie setzen ihr die Kühnheit des Friedens entgegen", sagte Scholz. Da viele Kriege im Namen von Religionen geführt werden würden, wäre es in diesem Kontext unabdingbar, dass sich die Religionsgemeinschaften gemeinsam für den Frieden einsetzen würden. Scholz stimmte Papst Franziskus in seiner Aussage zu, dass die Arbeit für den Frieden die „Arbeit eines geduldigen Handwerkers sei“ und verwies hierbei auch auf die gemeinsame Erklärung von Papst Franziskus und dem Großimam al-Tayyeb von 2019.
Hintergrund
An dem dreitägigen Treffen unter dem Motto „Den Frieden wagen" nehmen zahlreiche hochrangige internationale Vertreter von Religionsgemeinschaften teil. Es soll am Abend mit einem Friedensgebet vor dem Brandenburger Tor zu Ende gehen
(kna – jo)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.