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Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen (UN), Erzbischof Gabriele Caccia (Archivbild) Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen (UN), Erzbischof Gabriele Caccia (Archivbild) 

Vatikan an UN: Fortschritt kann Frieden fördern

Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen (UN), Erzbischof Gabriele Caccia, hat im Zusammenhang mit technischem Fortschritt eine „Ethik des Guten" angemahnt. Die übermäßige Abhängigkeit von digitaler Technik berge die Gefahr einer Kommerzialisierung der Bildung; es brauche Verantwortungsbewusstsein, so der Diplomat. Caccia äußerte sich am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Forum der UN in New York zum Thema „Kultur des Friedens im digitalen Zeitalter".

Caccia ging in seinem Redebeitrag auf die Auswirkungen der digitalen Technologien auf Bildung und ihre Rolle bei der Verbreitung einer Kultur der Begegnung und des Dialogs ein. Er betonte in Anlehnung an Papst Franziskus, dass die Förderung einer solchen Kultur „durch den technologischen Fortschritt möglich ist, wenn dieser von einer Ethik begleitet wird, die auf dem Gemeinwohl gründet."

Der digitale Fortschritt biete Herausforderungen wie auch Chancen für die Förderung einer Kultur des Friedens, so Caccia. Der Vertreter des Heiligen Stuhls erinnerte daran, dass Papst Franziskus selbst seine Botschaft für den kommenden Weltfriedenstag 2024 dem Thema „Künstliche Intelligenz" widmen will.

Nicht zu stark abhängig werden

Mit Blick auf Technologie und Bildung wies der Diplomat darauf hin, dass eine „übermäßige Abhängigkeit" von digitaler Technik „die Gefahr birgt, die Bildung zur Ware zu machen, sie zu einem bloßen Werkzeug für die Vermittlung von technischem Wissen zu degradieren und sie eines wesentlichen menschlichen Elements zu berauben". Eltern, Lehrer, Politiker, Journalisten, Organisationen und religiösen Gruppen hätten hier eine besondere Verantwortung. Außerdem spielten sie eine „Schlüsselrolle bei der Förderung einer Kultur des Friedens" - insbesondere bei der Erziehung junger Menschen zu „Werten des Dialogs, der Begegnung, der Legalität, der Solidarität, des Friedens und der Gerechtigkeit", so Caccia.

Digitale Entwicklung sei auch wichtig für die Meinungsfreiheit. Sie müsse jedoch „verantwortungsvoll genutzt werden, da die Menschenrechte auch entsprechende Pflichten mit sich bringen". In diesem Zusammenhang erinnerte der ständige Beobachter daran, dass Papst Franziskus vor kurzem bei einem Treffen mit Journalisten betont hatte, dass „in Zeiten, in denen alle alles zu kommentieren scheinen - auch ohne die Fakten zu kennen, oder oftmals bevor sie sich informiert haben -, wieder zum Prinzip der Realität" zurück gekehrt werden müsse, „um nicht Gefahr zu laufen, dass die Informationsgesellschaft zu einer Desinformationsgesellschaft wird".

(vatican news - sst)

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01. September 2023, 14:52