Suche

Der Vatikan besitzt Immobilien, die von der vatikanischen Güterverwaltung APSA bewirtschaftet werden. Der Vatikan besitzt Immobilien, die von der vatikanischen Güterverwaltung APSA bewirtschaftet werden.  

Papst beruft weitere Ökonomin in leitende Kurienfunktion

Die Franziskanerin Silvana Piro wird Untersekretärin in der vatikanischen Güterverwaltung Apsa. Der vatikanische Pressesaal gab die Ernennung der 51-jährigen Italienerin durch Papst Franziskus an diesem Samstag bekannt. Damit steigt die Zahl von Frauen in leitender Kurienfunktion weiter.

Die aus der Provinz Neapel stammende Silvana Piro studierte Betriebswirtschaft in Pisa und erwarb danach auch einen Abschluss in Theologie an der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom, wie aus dem vom Vatikan veröffentlichten Lebenslauf hervorgeht. Danach wirkte die Ordensfrau einige Jahre als Jugendseelsorgerin im Erzbistum Perugia-Città della Pieve. Seit 2012 ist Schwester Silvana Piro Generalökonomin ihrer Ordensgemeinschaft, der Franziskaner-Missionsschwestern vom Kinde Jesu.

Die vatikanische Güterverwaltung APSA verwaltet und bewirtschaftet das Immobilienvermögen und das bewegliche Vermögen des Heiligen Stuhles. Sie stellt damit die Mittel bereit, „die für die Erfüllung der eigenen Aufgaben der Römischen Kurie zum Wohl und zum Dienst der Teilkirchen erforderlich sind“, heißt es in der Kurienordnung „Praedicate Evangelium“. Geleitet wird die APSA von einem Präsidenten, dem ein Sekretär und ein Rat aus Kardinälen, Bischöfen, Priestern und Laien zur Seite stehen. Von der Position eines Untersekretärs, für gewöhnlich nach Präfekt und Sekretär die dritte Führungsebene in Kurienbehörden, ist in „Praedicate Evangelium“ nicht die Rede. Erst am 4. Oktober hatte der Papst den Salesianerpater Giordano Piccinotti (48) zum Präsidenten der APSA ernannt, er war zuvor ebendort Untersekretär gewesen. 

Franziskus schätzt Ökonominnen und Verwalterinnen

Papst Franziskus hatte mehrfach die Qualitäten von Frauen als Verwalterinnen und die intellektuelle Arbeit von Ökonominnen insgesamt gewürdigt. 2021 ernannte er mit Alessandra Smerilli, auch sie eine italienische Ordensfrau, eine ausgebildete Wirtschaftswissenschaftlerin in eine Führungsfunktion an der Kurie; sie wirkt in der Position des Sekretärs, also in der Ebene unter dem Präfekten, am Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Vergangene Woche berief Franziskus zum zweiten Mal eine Frau in die Funktion des Sekretärs in einer Kurienbehörde, er ernannte die italienische Ordensfrau Simona Brambilla zur „Nummer zwei“ in das Ordensdikasterium.

Mit der Ernennung von Silvana Piro steigt die Zahl der Untersekretärinnen in Behörden des Heiligen Stuhls auf sechs. Weitere zwei weibliche Führungskräfte der Kurie sind auf derselben Ebene eingestuft, auch wenn ihre Funktionen sie nicht als „Untersekretäre" ausweisen: Natasa Govekar, Direktorin der theologisch-pastoralen Abteilung des Dikasteriums für Kommunikation, und Emilce Cuda, einer der beiden Sekretäre der päpstlichen Lateinamerika-Kommission. 

Eine Frau als Präfektin, also Leiterin einer Kurienbehörde, ist bisher nicht ernannt. Franziskus hatte in „Praedicate Evangelium“ 2022 festgehalten, dass auch Laien und damit Frauen für die bisher Kardinälen und Bischöfen vorbehaltenen Top-Positionen des Heiligen Stuhles in Frage kommen. Zugleich warnt der Papst beständig vor einem rein funktionalistischen Blick auf die Aufgaben von Frauen in der Kirche und in der Kurie.  

(vatican news – gs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

14. Oktober 2023, 13:24