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Mutter Ignazia Angelini Mutter Ignazia Angelini 

Letzte Meditationen vor Synodenbeginn: Ohne Freude keine Autorität

Die Synodenteilnehmerinnen und -Teilnehmer haben an diesem Dienstag bei ihren Betrachtungen und Meditationen unter anderem über die Bedeutung der Autorität und den „Geist der Wahrheit“ sinniert. Mutter Ignazia Angelini und Pater Timothy Radcliffe hielten den letzten Gebets- und Besinnungsmorgen im Haus „Fraterna Domus“ zur Vorbereitung auf die Synode bei den Laudes und der fünften und sechsten Meditation.

Ordensmann Timothy Radcliffe hat am Dienstag auf die Relevanz der bevorstehenden Synodenversammlung im Vatikan für die Autorität der Kirche hingewiesen. Der ehemalige Weltobere des Dominikanerordens leitet derzeit die vorbereitenden Besinnungstage für die Teilnehmenden der Kirchenversammlung, die am Mittwoch in Rom von Papst Franziskus eröffnet wird. Bei seinen Ausführungen betonte er die gleiche Autorität aller beteiligten Männer und Frauen. Erstmals haben bei der Synode auch ungeweihte Katholikinnen und Katholiken Stimmrecht.

Besinnungsmomente in Sacrofano mit den Synodenteilnehmerinnen und -Teilnehmer
Besinnungsmomente in Sacrofano mit den Synodenteilnehmerinnen und -Teilnehmer

Und gerade als Vorbild für die Frau in der Kirche sei Maria zu nennen. So betrachte sie ihr Leben von ihrer Erfüllung her, so Mutter Ignazia Angelini, die in ihrer Betrachtung auf die Jungfrau einging. Maria sei „nach der Logik der Umkehrung des Schicksals“ vorgegangen. Sie habe „an die Verwirklichung des von Gott versprochenen Unmöglichen“ geglaubt und habe dies alles „bereits erfüllt“ gesehen. „Dieser Blick des Glaubens fehlt uns, damit wir das Magnificat zum Rezitationsakkord der gewöhnlichen Tage machen können“, so die Ordensfrau.

Vielfältig und gegenseitig verstärkend

Dominikanerpater Radcliffe betonte, dass Autorität vielfältig sei und sich gegenseitig verstärke. Es könne sich kein fruchtbares Gespräch ergeben, ohne anzuerkennen, dass jeder mit Autorität spreche, betonte Radcliffe. Er warnte vor einem Wettbewerb zwischen Laien und Bischöfen, Konservativen und Progressiven.

Die ganze Welt leide unter einer Krise der Autorität, auch die Kirche. Dabei sehne sich die Welt nach einer Stimme, die mit Autorität über den Sinn des Lebens spreche. Gefährliche Stimmen drohten, das Vakuum zu füllen, so Radcliffe. Eine Autorität könne die Kirche nur zurückerlangen, wenn sie die Menschen berühre. „Ohne Freude hat niemand von uns irgendeine Autorität. Einem unglücklichen Christen glaubt man nicht!“, so Radcliffe.

Gebetsmoment in Sacrofano
Gebetsmoment in Sacrofano

Wenn die Teilnehmenden auf dieser Synode über konkurrierende Formen des Daseins hinausgingen, könnten sie mit Autorität zu den Menschen sprechen. Ebenso wenn sie ehrlich zu sich selbst seien, denn die Wahrheit habe immer Autorität. Im Arbeitsdokument für die Versammlung seien die Herausforderungen für die Kirche aufgeführt, die Anliegen der Katholiken weltweit. Um glaubwürdig zu sein, gelte es sich diesen zu stellen, rief Radcliffe die Beteiligten auf.

Besinnungstage nördlich von Rom

Die von den Ortskirchen entsandten und vom Papst ernannten Synoden-Mitglieder aus aller Welt sind seit dem Wochenende in einem Bildungshaus in Sacrofano nördlich von Rom zu Besinnungstagen versammelt. Geistliche Impulse geben dabei der Dominikaner Radcliffe und die italienische Benediktinerin Ignazia Angelini.

Am Mittwoch beginnt nach einem Eröffnungsgottesdienst auf dem Petersplatz die knapp vierwöchige Arbeitsphase der Bischofssynode im Vatikan. Einen Monat lang werden sich dann ausgewählte Katholikinnen und Katholiken über Mitbestimmung und einen anderen Umgang in ihrer Kirche austauschen. Ein weiteres Treffen dieser Art ist im Oktober 2024 geplant. Den Versammlungen im Vatikan waren weltweite Beratungen vorausgegangen. Daran beteiligten sich Katholikinnen und Katholiken auf unterschiedlichen Ebenen.

(vatican news/kna – mg)

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03. Oktober 2023, 14:06