Heiligkeit als Massenphänomen
Als Beispiel nannte Mignozzi die sieben Kaufleute, die in Italien im 13. Jahrhundert den Servitenorden gründeten, und Paul Miki und seine 24 Gefährten, die im 16. Jahrhundert in Japan zu Märtyrern wurden. Ein modernes Beispiel seien die seligen Trappistenmönche aus dem algerischen Tibhirine. Glaube werde in der Gemeinschaft weitergegeben und gepflegt, so Mignozzi, der das Heiligendikasterium berät und auch an den Beratungen der Weltbischofssynode im Oktober teilgenommen hat.
Der Theologe äußerte sich am Dienstag auf einem Kongress zum Thema Heiligkeit, den die zuständige Vatikanbehörde in Rom veranstaltet. Er startete am Montag und endet an diesem Mittwoch.
Der Präfekt des Kultur-Dikasteriums, Kardinal José Tolentino de Mendonça , erläuterte in seinem Einleitungs-Vortrag vom Montag, es gehe darum, Heiligkeit nicht als statische Perfektionierung in einem moralisch bestimmten Leben zu sehen, sondern als eine Beziehungsdynamik. Kardinal Marcello Semeraro vom Heiligen-Dikasterium wiederum sprach von der Kirche als einem „Habitat, in dem Heiligkeit gedeihen kann“.
Er habe vor kurzem die Bibel der polnischen Familie Ulma gesehen, die unlängst seliggesprochen worden ist: „Da sieht man am Rand ihre Anmerkungen“. Ähnlich beeindruckt habe ihn eine Besichtigung des Hauses des hl. Kirchenlehrers Johannes von Avila: „Da hingen lauter Bilder von anderen Heiligen an der Wand, von Ignatius von Loyola, Francesco Borgia, insgesamt sieben oder acht. Das waren alles Freunde. So ist das also: Heiligkeit schafft Freundschaft.“
(vatican news – sk)
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