Schweizergarde: UNESCO unterstützt Erneuerung der Kaserne
Mario Galgano – Vatikanstadt
Der UNESCO-Bericht ist der Ansicht, dass die Aufwertung der historischen Stätten, die derzeit in den Kasernenkomplex integriert sind – also der als „Geheimgang“ Richtung Engelsburg bekannte „Passetto di Borgo“ und das Tor „Porta Sancti Petri“ – sowie die Wiederherstellung der Via del Pellegrino einen Mehrwert für das vorgeschlagene Projekt darstellen. Der „Passetto“ und die Porta müssen ebenfalls restauriert werden. Dies gehöre jedoch nicht zu den Aufgaben der Stiftung, heißt es in einer Medienmitteilung von diesem Donnerstag.
Die Experten vertreten den Internationalen Rat für Denkmalpflege (ICOMOS), eine weltweite Vereinigung von Fachleuten, die sich der Erhaltung und dem Schutz von Stätten des Kulturerbes widmet. Zusammen mit der Internationalen Studienzentrale für die Erhaltung und Restaurierung von Kulturgut (ICCROM), einer zwischenstaatlichen Organisation, setzen sie sich weltweit für die Erhaltung des Kulturerbes ein.
Veralteter Charakter der jetzigen Bauten
Der UNESCO-Bericht hebt den veralteten Charakter der derzeitigen Kasernengebäude hervor, die durch große Höhenunterschiede, unpraktische Verbindungen und enge Räume ohne individuelle Sanitäranlagen gekennzeichnet seien. Deshalb sei eine Erneuerung zu begrüßen, und die bisherigen Pläne des Architekturbüros Durisch + Nolli sowie des Ingenieurbüros Schnetzer Puskas in Zusammenarbeit mit der vatikanischen Denkmalschutzkommission (Tutela) seien von „hoher Qualität“. Der Bericht erwähnt auch, dass die Schweizergarde als eine der lebendigen Institutionen angesehen werden könne, die zum „außergewöhnlichen universellen Wert“ des Vatikans als Stätte des Kulturerbes beitrügen.
Nun könne 2024 mit der Detailplanung begonnen werden, so die Kasernenbau-Stiftung. Dies werde dann zur endgültigen Genehmigung des Projekts durch den Vatikan und zur Ausschreibung der Ausführungsarbeiten führen. Der Beginn der Bauarbeiten ist für das Ende des Heiligen Jahres Anfang 2026 vorgesehen und soll gemäß Stifungspräsident Jean-Pierre Roth etwa drei Jahre dauern.
Doppelzimmer für Rekruten
Die Kaserne wird somit vom mittelalterlichen Fluchtgang losgelöst, um diesen besser zur Geltung zu bringen. Das führt jedoch auch zu einer Verringerung des Bauvolumens. Aus diesem Grund sind nun Doppelzimmer für die Rekruten und Einzelzimmer nur für die Hellebardiere vorgesehen. Ein Gedenkbrunnen im Ehrenhof, der seit 1927 eine alte Pilgerroute versperrt, soll verlegt werden.
(vatican news)
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