Der Höchste hat sich für uns klein gemacht
Diese um 1440 durch die begnadete Hand des italienischen Malers Giovanni di Paolo geschaffene prächtige Nachtszene, gehörte zur Predella eines heute nicht mehr existierenden Polyptychons. Zahlreiche Elemente sind in der Symbolsprache der damaligen Zeit zu deuten. Der heilige Josef wird als alter Mann neben einem verdorrten Baum schlafend dargestellt – eine Anspielung auf seinen Ausschluss von der Geburt des Gottessohnes. Die beiden Frauen neben Maria, die Hebammen, von denen die apokryphen Evangelien erzählen, repräsentieren die gläubige Menschheit (die Frau, die auf die Jungfrau blickt) und die zweifelnde Menschheit (Salome, die dem Betrachter den Rücken kehrt). Im Hintergrund wird der Himmel von einem den Hirten erscheinenden Engel erhellt. Noch viel heller aber ist das übernatürliche Licht, das von dem auf den Boden gelegten Kind ausstrahlt.
„In Jesus hat sich der Höchste klein gemacht, um von uns geliebt zu werden. In Jesus hat sich Gott zum Kind gemacht, um sich von uns umarmen zu lassen. Aber, so können wir uns fragen, warum nennt der heilige Paulus das Kommen Gottes in die Welt „Gnade“? Um uns zu sagen, dass es vollständig ungeschuldet ist. Während hier auf Erden alles der Logik des Gebens um des Habens willen zu folgen scheint, kommt Gott „gratis“. Seine Liebe ist nicht verhandelbar: Wir haben nichts getan, um sie zu verdienen und werden es ihm nie lohnen können.“
(Papst Franziskus– Christmette– 24. Dezember 2019)
zus.gestellt von Paolo Ondorza
(vaticannews - skr)
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