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Blick auf Jerusalem Blick auf Jerusalem  (AFP or licensors)

Erzbischof Gallagher: Zweistaaten-Lösung einziger Weg

Der „Außenminister“ des Heiligen Stuhles, Erzbischof Paul Richard Gallagher, hat einmal mehr die Position des Heiligen Stuhls zum Nahost-Konflikt bekräftigt. In Marseille sprach er zu Vertretern der französischen Kirche und der orientalischen Gemeinschaften.

„Eine Zwei-Staaten-Lösung ist der einzige Weg, um diesen nicht enden wollenden Konflikt zu lösen, damit Israelis und Palästinenser endlich in Frieden und Sicherheit leben können“. Dies sei weiterhin Position der diplomatischen Bemühungen des Papstes, so der Sekretär der Sektion für die Beziehungen zu Staaten und internationalen Organisationen während eines Vortrages zur Diplomatie des Heiligen Stuhls am vergangen Montag in der Basilika Notre-Dame-de-la-Garde im französischen Marseille. Die Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano“ brachte an diesem Freitag Auszüge als Gallaghers Rede. 

Das Vorgehen des Heiligen Stuhls sei eine „atypische Diplomatie", so der britische Erzbischof. „Sie ist frei von allen politischen, wirtschaftlichen oder militärischen Ambitionen“ und habe es im Laufe der Zeit geschafft, „ihre Einzigartigkeit zu einer Stärke und ihre Stimme zu einem Kompass zu machen, der das Gewissen durch die Tragödien dieser Welt führt“.

Es gebe Hoffnungszeichen

Momentan gebe es an zahlreichen Orten der Welt kriegerische Auseinandersetzungen sowie „Phänomene der Polarisierung, die die demokratischen Institutionen schwächen“. Ziel der diplomatischen Bemühungen des Heiligen Stuhls, der zu 184 Ländern Beziehungen unterhalte, sei das „Knüpfen von Netzwerken und die Förderung des Dialogs zwischen den Kriegsparteien, wer auch immer sie sein mögen". Um einen dauerhaften Frieden zu erreichen, wolle der Heilige Stuhl zur Lösung geopolitischer Konflikte beitragen, ohne die Besiegten zu demütigen. Die Vatikan-Diplomatie kämpfe für die Beseitigung der Armut, eine Politik der Abrüstung, des ökologischen Übergangs und den Schutz der Menschenwürde, „um das Leiden der Bevölkerungen zu vermeiden“. Als konkrete Hoffnungszeichen der Bemühungen nannte Gallagher die jüngste Ernennung eines päpstlichen Vertreters mit Sitz in Hanoi oder den 70. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zur Islamischen Republik Iran. 

Einfluss des Heiligen Vaters

Hinzu komme, „natürlich die Vermittlung des Einflusses, den der Papst direkt ausübt“, denn „die Diplomatie des Heiligen Stuhls umfasst auch das direkte Eingreifen des Papstes". Dies geschhe sowohl bei Audienzen im Vatikan vor Staats- und Regierungschefs und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, als auch bei apostolischen Reisen. Diese führten den Papst zuletzt in die Mongolei, die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan sowie nach Ungarn. Ein weiterer Bereich schließlich sei das Engagement der Kirche für den  interreligiösen Dialog „als authentischer Weg zum Frieden“.

(L'Osservatore Romano - ww) 

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02. Februar 2024, 16:31