Parolin zu Priestern: Die verwundete Menschheit begleiten
Mario Galgano - Vatikanstadt
Den vielen Priestern, die „sich täglich für die Sache des Evangeliums aufopfern, oft in der Stille einer demütigen und geduldigen Aussaat, manchmal in der leidvollen Einsamkeit des Unverständnisses“, dankte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei der Messe, die am Dienstagmorgen, 6. Februar, zur Eröffnung der Internationalen Konferenz über die Priester-Fortbildung am Kathedra-Altar im Petersdom gefeiert wurde. Das Treffen, das am Samstag, 10. Februar, zu Ende geht, wird vom Dikasterium für den Klerus in Zusammenarbeit mit den Dikasterien für die Evangelisierung - Sektion Erstevangelisierung und neue Teilkirchen - und für die Ostkirchen veranstaltet.
In seiner Predigt wies der Kardinal darauf hin, dass viele Priester in bestimmten Kontexten „sogar die Gleichgültigkeit oder Feindseligkeit der Verfolgung erleben, aber stets das Staunen eines Glaubens im Herzen tragen, der jeden Tag an der Quelle der Liebe Christi erneuert wird, um dann wie lebendiges Wasser in der Ausübung des pastoralen Dienstes auszuströmen und sich auszubreiten“.
Ein Jünger, der dem Herrn folgt
Der Priester, so betonte der Kardinalstaatssekretär, sei „ein Jünger, der sich aufgemacht hat, dem Herrn zu folgen“ und der, nachdem er seine Berufung mit Freude angenommen hat, „als Fürsprecher in die Geschichte des Gottesvolkes eintaucht“. Er begleite die ihm Anvertrauten und werde für sie zu einem lebendigen Evangelium, zum Zeichen und Werkzeug der barmherzigen Liebe des Vaters, erläuterte Parolin. Es sei kein Zufall, dass Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis unter Nr. 61 „bekräftigt, dass der Priester ein Jünger auf dem Weg und zugleich ein Missionar und Zeuge des Evangeliums ist“.
In diesem Zusammenhang betonte der Kardinal die Notwendigkeit von Priestern, die „in die Fußstapfen des Guten Hirten treten, und in Einheit mit dem Bischof und untereinander“ ihr Leben „in den Dienst des Glaubens ihrer Brüder und Schwestern stellen“. Vereint mit Christus seien die Priester dazu berufen, „wie er zu leben“, sich also „nicht des Privilegs der Berufung und der empfangenen Rolle zu rühmen, sondern sich in das Herz der verwundeten, unterdrückten und erlösungsbedürftigen Menschheit zu versenken“. Und das würden sie tun, „indem sie beim Vater für das Volk Fürbitte einlegen, mit gen Himmel erhobenen Händen und gleichzeitig zur Erde gebeugt, um ihren Brüdern und Schwestern die Füße zu waschen, ihnen das Wort des Heils zu verkünden, mit ihnen das Brot des ewigen Lebens zu brechen und sie auf ihrem Weg zu begleiten und zu führen“, erklärte Parolin.
Der Kardinalstaatssekretär erinnerte auch an die Ansprache von Papst Franziskus an die Priester in der Kathedrale St. Teresa in Juba am 4. Februar 2023, im Rahmen der Apostolischen Reise in den Südsudan: „Das muss die Spezialität der Hirten sein, mittendringehen: inmitten von Leid, inmitten von Tränen, inmitten des Hungers nach Gott und des Durstes nach Liebe der Brüder und Schwestern.“ Es sei „keine leichte Aufgabe“, und man dürfe nie vergessen, „dass auch Priester nur Menschen sind, mit ihren Schwächen, ihrer Müdigkeit, ihren Ängsten, den alten und neuen Herausforderungen, die auf ihren Schultern lasten“.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.