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Papst ordnet Marienkirche neu: Makrickas soll Übergang leiten

Mit einem Chirographen – einem Papstschreiben – hat Franziskus das neue Statut und die neue Ordnung für das Kapitel der Basilika Santa Maria Maggiore genehmigt. Demnach erteilte er dem litauischen Erzbischof Rolandas Makrickas alle Vollmachten für die Anwendung der neuen Regelungen.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Papst „befreit“ sozusagen die Kanoniker von allen wirtschaftlichen und administrativen Pflichten und betraut Makrickas mit der rechtlichen Vertretung, den Akten der ordentlichen und außerordentlichen Verwaltung und verschiedenen anderen Aufgaben, bis ein neues Direktorium eingesetzt wird. Das teilte der Vatikan an diesem Mittwoch mit.

Zunächst bestimmte der Papst, dass der litauische Erzbischof Rolandas Makrickas neuer Koadjutor des Erzpriesters von Santa Maria Maggiore werden soll. Erzpriester der Basilika ist der 78jährige polnische Kardinal Stanislaw Rylko. Franziskus hatte Makrickas im Dezember 2021 zum „außerordentlichen Kommissar“ für die in Turbulenzen geratene Basilika ernannt. Zudem hatte er die Aufgabe, das Leben des zur Basilika gehörenden Kapitels von Geistlichen „neu zu ordnen“.

Bei dem jetzigen Beschluss, die Kanoniker der römischen Basilika „von allen Aufgaben wirtschaftlicher und administrativer Art“ zu befreien, geht es vor allem darum, dass sie sich ausschließlich der geistlichen und pastoralen Begleitung der Gläubigen widmen sollen. Das neue Statut und die neue Verordnung des Kapitels seien als Vereinfachung und transparente Führung gedacht, die unter anderem die Einrichtung eines Verwaltungsrates und die Schaffung neuer Personen wie des Delegaten für die Verwaltung und des Delegaten für die Seelsorge als erste Mitarbeiter des Erzpriesters für die Aktivitäten der Kanoniker und der Basilika vorsehen.

Rolandas Makrickas
Rolandas Makrickas

Damit setzt der Papst einen Schlussstrich bzw. einen Neuanfang für die Leitung der ältesten Marienkirche der Christenheit. Nach Abschluss der Ende 2021 begonnenen und Erzbischof Makrickas anvertrauten Arbeiten, der im Dezember desselben Jahres zum Außerordentlichen Kommissar ernannt wurde, vollendet Papst Franziskus die Neugestaltung der Basilika Santa Maria Maggiore, die er mehr als hundert Mal besucht hat und der er so sehr verbunden ist, dass er den Wunsch geäußert hat, nach seinem Tod dort begraben zu werden. An diesem Mittwochmorgen, am 20. März, wurde das Chirograph des Papstes für die Basilika veröffentlicht und gleichzeitig ein Rescriptum des Stellvertreters des Staatssekretariats, Monsignore Edgar Peña Parra, über die neuen Aufgaben der Kanoniker, die Dokumente des neuen Statuts und der Vorschriften und die Ernennung der Makrickas, „mit Recht auf Nachfolge“.

Santa Maria Maggiore
Santa Maria Maggiore

Neuordnung des Kapitels und Basilika

Im Chirographen erinnert Franziskus daran, dass er am 14. Dezember 2021 einem außerordentlichen Kommissar, der von einer Sonderkommission unterstützt wird, „die Aufgabe übertragen hat, das Leben des Kapitels und der Basilika zum Wohle des Gottesvolkes neu zu ordnen“. Seit Jahrhunderten hütet das Kapitel die Schätze von Santa Maria Maggiore, wie das Bildnis der Salus Populi Romani (dem der Papst jede apostolische Reise anvertraut) und die Reliquie der Heiligen Krippe, kümmert sich um die Gestaltung der liturgischen Feiern und empfängt die Gläubigen, die sich dort versammeln.

„Heute, am Ende der kommissarisch geführten Amtszeit“, schreibt der Papst, „halte ich es für angebracht, die Kanoniker von allen wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Pflichten zu befreien, damit sie sich voll und ganz und mit neuem Elan der geistlichen und pastoralen Begleitung widmen können, die Pilger aus aller Welt suchen und finden wollen, wenn sie die Schwelle des ersten Marienheiligtums im Westen überschreiten.“

Die Aufgaben des Erzpriester-Koadjutors

Mit dem Dokument genehmigte der Papst dann die Statuten und Reglements, die - wie er betonte – „inspiriert von den Prinzipien und Kriterien der apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium verfasst wurden, und übertrug Erzbischof Makrickas „alle notwendigen Befugnisse für die Leitung und Anwendung der neuen Normen und für die Leitung des Kapitels“. Der Pontifex ordnee auch an, dass der neue Koadjutor-Erzpriester „weiterhin die gesetzliche Vertretung ausübt“ und „die Befugnis behält, Handlungen der ordentlichen und außerordentlichen Verwaltung auszuführen“.

Dies gelte bis zur Einrichtung eines Verwaltungsrates - eine der Neuerungen des neuen Statuts -, dem gemäß Artikel 48 die Verwaltung des Vermögens des Kapitels anvertraut werde.

(vatican news)

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20. März 2024, 13:47