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Der neue Sekretär der Päpstlichen Kinderschutzkommission Der neue Sekretär der Päpstlichen Kinderschutzkommission 

Vatikan/Italien: Meldestellen für Missbrauch überall einrichten

Der neue Sekretär der Päpstlichen Kinderschutzkommission hat Italiens Kirche ermutigt, flächendeckend Meldestellen für Missbrauch einzurichten, an die sich Betroffene wenden können, und mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Er sprach auf einer Konferenz der italienischen Bischöfe zum Thema Missbrauch in Rom.

Es sei notwendig, „den Beschwerdestellen volle Funktionalität und Instrumente zu geben, mit engagiertem Personal und stabilen und sichtbaren Ressourcen“, betonte Bischof Luis Manuel Alí Herrera bei einer Tagung der italienischen Bischofskonferenz (CEI) an der italienischen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom, die am Mittwoch stattfand. 77 Prozent der italienischen Diözesen hätten seit 2019 so genannte „Centri di ascolto“ (übersetzt „Hörzentren“) eingerichtet, so der ausgebildete Jurist und Theologe, der zuvor Nationaldirektor der Päpstlichen Missionsgesellschaften in den USA gewesen ist.

Keine Anzeige, keine Opfer? 

„Oft wird das Ausbleiben von Anzeigen fälschlicherweise als Abwesenheit von Opfern gedeutet“, gab der neue Sekretär zu bedenken. Es sei hingegen „wichtig, ein Netzwerk für den Austausch von Informationen und Ressourcen auf nationaler und regionaler Ebene zu schaffen, um den Opfern das Vertrauen zu geben, sich zu melden“. Ergänzt werden müsse das Angebot durch Aus- und Weiterbildung im Bereich Safeguarding und Prävention für Seminaristen und Priester, was in Italien bereits teils auch schon geschehe.

Bischof Luis Manuel Alí Herrera rief Italiens Kirche dazu auf, die Zusammenarbeit mit den Zivilbehörden auszuweiten. Er verwies positiv auf entsprechende Initiativen, wo dies „auch in Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften, Gerichten, Strafverfolgungsbehörden und Sozialdiensten in diesem Bereich“ geschehen sei.

Mit zivilen Behörden zusammenarbeiten

„Diese Zusammenarbeit zeigt, dass die Kirche sich nicht auf die im Kanon 1398 des CIC vorgesehenen Anzeigen beschränkt, sondern eine Mitverantwortung für alle Fälle übernimmt, in denen Minderjährige oder Gewaltsituationen involviert sind, indem sie die Wirksamkeit der Prävention ausweitet und fruchtbar mit den Zivilbehörden zusammenarbeitet. Mehrere Regionen haben sehr interessante Projekte ausgearbeitet, die es verdienen, untersucht und verbreitet zu werden.“

„Gemeinsam können wir die Kultur des Schutzes im ganzen Land weiter fördern, damit die Opfer ihr verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und sich frei fühlen, das, was ihnen widerfahren ist, zu melden, ohne Angst haben zu müssen, nicht gehört zu werden.“

Dass die Päpstliche Kinderschutzkommission und Italiens Kirche zum Wohl der verletzten Menschen zusammenarbeiten, sei sehr wichtig: „Gemeinsam können wir die Kultur des Schutzes im ganzen Land weiter fördern, damit die Opfer ihr verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und sich frei fühlen, das, was ihnen widerfahren ist, zu melden, ohne Angst haben zu müssen, nicht gehört zu werden“, so der Bischof.

Kultur des Schutzes, Vertrauen schaffen

Der Nachfolger des Briten Andrew Small im Amt des Sekretärs der Päpstlichen Kinderschutzkommission legte in seinem Vortrag ausführlich die Aufgaben der vom Papst 2014 eingerichteten Kommission dar. Sie sei damit beauftragt, weltweit Bischöfen, Bischofskonferenzen und Ordensgemeinschaften dabei zu helfen, geeignete Strategien und Prozeduren zu entwickeln, um dem sexuellen Missbrauch von Minderjährigen und verletzlichen Personen vorzubeugen, so Bischof Luis Manuel Alí Herrera. Auch sei sie unter anderem dafür zuständig, die Umsetzung der im Papsterlass „Vos estis lux mundi“ geforderte Einrichtung von Meldestellen in allen Diözesen zu überprüfen.

(vatican news – pr)
 

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30. Mai 2024, 08:04