Kardinal Parolin kehrt von seiner Friedensmission in der Ukraine zurück
Mario Galgano - Vatikanstadt
In einer herzlichen und respektvollen Atmosphäre traf Parolin am Dienstag mit Präsident Selenskyj zusammen. Das Gespräch ermöglichte es, über mögliche Wege des Friedens nachzudenken, die der Heilige Stuhl weiterhin unterstützt. Zudem wurden Fragen von unmittelbarem Interesse für die religiösen Konfessionen im aktuellen Kriegskontext diskutiert. Der Präsident dankte dem Vatikan für seine kontinuierliche Unterstützung und betonte die Bedeutung der vatikanischen Bemühungen für den Schutz von Leben und die Umsetzung der ,Friedensformel' (10-Punkte-Plan von Präsident Selenskyj, Anm.), insbesondere in Bezug auf die Befreiung von Gefangenen.
Verdienstorden für Kardinal Parolin
Während seines Besuchs wurde Parolin mit dem Verdienstorden der Ukraine ausgezeichnet. Diese Ehrung erhielt er für seinen bedeutenden Beitrag zur Stärkung der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit sowie zur Unterstützung der staatlichen Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine. In einer feierlichen Zeremonie hatte Präsident Selenskyj bereits am 30. Dezember 2023 Parolins herausragende Verdienste um die Förderung des ukrainischen Staates in der Welt gewürdigt.
Unterstützung für gefangene Priester
Am Nachmittag reiste Parolin weiter nach Polen und machte in Lemberg Halt, um die beiden griechisch-katholischen Redemptoristenpriester Ivan Levitsky und Bohdan Heleta zu treffen. Diese Priester waren am 28. Juni 2024 aus russischer Gefangenschaft entlassen worden. In einem brüderlichen Gespräch informierte sich Parolin über ihre Haftbedingungen und ihren aktuellen Gesundheitszustand. Die beiden Ordensleute dankten für die unermüdliche Sorge des Heiligen Vaters und des Heiligen Stuhls um ihr Schicksal.
Parolins Rolle in der Friedensmission des Vatikans
Selenskyj betonte die Bedeutung des Besuchs von Parolin als Zeichen der Unterstützung für die Ukraine und deren Wunsch nach Frieden. Parolin übermittelte Selenskyj die Nähe von Franziskus und versicherte das Engagement des Papstes für einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine. Obwohl die Friedensmission des Vatikans unter der Leitung von Kardinal Matteo Zuppi im Sommer 2023 kaum greifbare Ergebnisse brachte, bleibt der Heilige Stuhl weiterhin ein wichtiger Akteur in humanitären Angelegenheiten.
Begegnungen und offizielle Anlässe
Parolin hielt sich seit Freitag in der Ukraine auf und traf sich mit Vertretern von Kirche, Zivilgesellschaft und Behörden in Lviv, Berdytschiw, Odessa und Kyiv. Offizieller Anlass seiner Reise war die Abschlussmesse im Marienwallfahrtsort Berdytschiw, zu der Papst Franziskus seinen Chefdiplomaten als Papstgesandten geschickt hatte. Es war Parolins erster Besuch in Kyiv seit 2016.
Die Hoffnung auf Frieden
In seiner Videobotschaft betonte Selenskyj die Hoffnung auf weitere Unterstützung durch den Vatikan. Die Ukraine schätzt die Bemühungen des Heiligen Stuhls um Frieden und die humanitäre Hilfe. Parolin versicherte, dass der Heilige Stuhl weiterhin zur Verfügung stehe, um Wege des Friedens zu fördern und die Rechte und Freiheiten aller Bürger zu schützen.
(vatican news)
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