Petersdom stellt erstmals Frauen für künstlerische Instandhaltung ein
Die 26jährige Lisa aus dem Raum Padua und die 21jährige Miriana aus Reggio Calabria haben demzufolge nach einem Studium der Kunstgeschichte den Kurs für Dekorateure, Stuckateure und Maurer an der Kunstgewerbeschule der Bauhütte von Sankt Peter absolviert. Die Ausbildungsstätte wurde im Januar 2023 wiederbelebt.
Die Fachkräfte, die für die Instandhaltung und Beaufsichtigung des Petersdoms zuständig sind, tragen den Namen „Sampietrini“ nach „San Pietro“, die italienische Bezeichnung der Vatikan-Basilika. Als Stuckateure und Maurer im Petersdom waren in den vergangenen Jahrhunderten ausschließlich Männer tätig. Das war allerdings nicht immer so: In der 120-jährigen Baugeschichte des Petersdoms, ab 1506, stellte die vatikanische Bauhütte Frauen als Arbeiterinnen ein, deren Ehemänner oder Väter auf der Baustelle verunglückt waren, erinnert Fortunato in der Aussendung.
Der Vatikan habe den Frauen dieselben Bedingungen geboten wie den Männern, sodass sie den Familienbetrieb fortführen konnten. Im Lauf der Zeit seien Frauen in den verschiedenen Handwerksberufen der Bauhütte eingestellt worden, etwa in der Mosaikwerkstatt, aber bisher noch nicht bei den „Sampietrini“.
50 Frauen bauten mit am Petersdom
Die Archivarinnen der Bauhütte von Sankt Peter, Simona Turriziani und Assunta di Sante, haben 2017 eine reichhaltig dokumentierte Recherche über die rund 50 Frauen veröffentlicht, die am Petersdom mitbauten. Der bemerkenswerteste Fall war jener der römischen Kunsthandwerkerin Francesca Bresciani, die für den Architekten Gian Lorenzo Bernini die Lapislazuli-Teile des Tabernakels von Sankt Peter bearbeitete.
(vatican news – gs)
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