Radio Vatikan: Europäische Medien auf dem Prüfstand der KI
Mario Galgano - Vatikanstadt
Die öffentlich-rechtlichen Medien seien aufgerufen, eine immer wichtigere Rolle bei der Verteidigung des demokratischen Systems in einer Zeit zu spielen, die durch starke Polarisierungen in Politik und Gesellschaft gekennzeichnet sei. Dies ist die Botschaft, die von Limassol, einer Stadt im Süden Zyperns, ausgeht, wo am Donnerstag und diesen Freitag die Generalversammlung der Europäischen Rundfunkunion (EBU) stattfand. Es ist der Verbund, in dem die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten Europas zusammengeschlossen sind. Unter ihnen ist auch Radio Vatikan, das auf dem Gipfel von Alessandro Gisotti, dem stellvertretenden Redaktionsleiter des Dikasteriums für Kommunikation, vertreten ist. Ein großer Teil der Veranstaltung, die vom Präsidenten der Republik Zypern, Nikos Christodoulides, eröffnet wurde, war den Auswirkungen der künstlichen Intelligenz (KI) auf den Informationsbereich und dem Beruf der Journalisten und Kommunikationsexperten gewidmet.
Der Generaldirektor der EBU, Noel Curran aus Irland, betonte die Notwendigkeit, über die technologischen Transformationsprozesse auf dem Laufenden zu sein. Er wies darauf hin, dass man zwar von dieser neuen Technologie profitieren müsse, es aber gleichzeitig dringend notwendig sei, die Werte der Information zu schützen, angefangen bei der Suche nach der Wahrheit, die durch den Missbrauch von KI gefährlich bedroht werden könne. Auf dem europäischen Mediengipfel wurde ein Bericht über die Glaubwürdigkeit des Journalismus in Zeiten der KI vorgestellt.
In dem Dokument wird bekräftigt, dass Informationen die unersetzliche Aufgabe haben, die Fakten und Geschichten von Menschen und Gemeinschaften zu erzählen. Algorithmen, die die Zeiten und Wege der neuen Technologien diktieren, beruhen in Wirklichkeit nur auf der Berechnung von Wahrscheinlichkeiten. Aufmerksamkeit wurde auch der Frage des Datenschutzes und der Datenbanken gewidmet, die heute mehr denn je ein Risiko für die Freiheit der Menschen darstellen können, wenn sie nicht korrekt und geregelt eingesetzt werden.
An der Veranstaltung in Limassol nahm auch der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, teil, der mit den Teilnehmern über die Herausforderungen diskutierte, die der Aufstieg populistischer politischer Formationen bei den letzten Europawahlen für die öffentlich-rechtlichen Medien mit sich bringt. Die Generalversammlung bestätigte Delphine Ernotte, die seit 2015 an der Spitze von France Télévisions steht, für eine weitere zweijährige Amtszeit als Präsidentin. Die nächste EBU-Vollversammlung wird im Dezember in Lausanne stattfinden.
(vatican news)
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