Vatikandiplomatie als „Raum, in dem sich Feinde treffen können“
Tommaso Chieco - Vatikanstadt
Parolin äußerte sich am Rande einer Marienprozession am Tiberufer. Eine Journalistin fragte ihn nach der besonderen Rolle des Vatikans in der internationalen Diplomatie und sein nicht einfaches Engagement für den Frieden.
„Super partes“ zu sein und ohne militärische, politische oder wirtschaftliche Interessen für den Frieden zu arbeiten, sei immer die Verpflichtung der vatikanischen Diplomatie gewesen, bekräftigte der vatikanische Staatssekretär, der selbst viele Jahre im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls verbracht hat. Dies gelte auch für die „Konfliktprävention“ und Suche nach „gerechten und dauerhaften“ Lösungen, wenn Konflikte ausbrächen.
Diese „Berufung kann nicht aufgegeben werden"
Natürlich werde dies nicht immer verstanden, aber diese „Berufung kann nicht aufgegeben werden“, betonte Parolin – ebenso wie die Verpflichtung des Vatikans, sich auch „als Raum anzubieten, in dem Feinde sich treffen und Verhandlungspunkte finden können“, formulierte der Kardinal weiter.
Zur aktuellen Situation in der Ukraine und im Gazastreifen und den möglichen Verhandlungsspielräumen zur Beendigung des Krieges zeigte sich der Kardinal ratlos: „Das Problem ist das des Vertrauens. Man verhandelt, wenn es ein Minimum an gegenseitigem Vertrauen gibt, und die Möglichkeiten des Dialoges sind hier sehr beschränkt“.
„Lasst uns beten“, schloss er, „dass der Herr denjenigen, die in diese Kriege verwickelt sind, gerade die Fähigkeit verleiht, mit anderen in einen Dialog zu treten“.
(vatican news – pr)
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