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Kardinal Parolin vor der römisch-katholischen Marienkathedrale in Odessa Kardinal Parolin vor der römisch-katholischen Marienkathedrale in Odessa 

Kardinal Parolin in Odessa: Bringe den Segen des Papstes

Am zweiten Tag seiner Ukrainereise hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Hafenstadt Odessa besucht - eine der mit am stärksten vom immer noch tobenden Krieg gezeichnete ukrainische Stadt. Parolin betete dort für die Opfer des Kriegs sowie für „gerechten und dauerhaften Frieden", berichtete das vatikanische Staatssekretariat am Samstagnachmittag auf seinem „X"-Account.

Mariusz Krawiec und Stefanie Stahlhofen - Odessa/Vatikanstadt

Es ist seit dem Angriffskrieg Russlands das erste Mal, dass Parolin persönlich vor Ort ist. Offizieller Anlass der Reise ist ein Gottesdienst beim Marienheiligtum von Berdytschiw an diesem Sonntag, zu dem der Papst Parolin als Sonderdelegaten entsandt hat. In Odessa besuchte der Vatikandiplomat an diesem Samstag die römisch-katholische Marienkathedrale und traf dort Gläubige, Priester und Bischöfe sowie auch Vertreter der Orthodoxen Kirche der Ukraine, Organisatoren, Botschaftsvertreter und all jene, die zum gemeinsamen Gebetsmoment mit dem Papst-Delegaten gekommen waren, bei dem auch besonders aller Kriegsopfer gedacht wurde. 

Parolin in Odessa
Parolin in Odessa

„Bringe euch auch die Nähe, die Präsenz und den Segen des Heiligen Vaters Franziskus“

„Ich Grüße euch nicht nur in meinem Namen, sondern ich bringe euch auch die Nähe, die Präsenz und den Segen des Heiligen Vaters Franziskus", sagte Parolin. Er bekräftigte, dass das katholische Kirchenoberhaupt die Lage „mit großer Aufmerksamkeit und großer Sorge sowie großem Schmerz" verfolge. „Dies ist nun der Moment, in dem ich euren Schmerz teile", erklärte der Kardinalstaatssekretär. Er spüre dies seit seiner Ankunft in der Ukraine am Vortag ganz besonders, sagte Parolin den vatikanischen Medien. „Es ist der Schmerz all jener, die ihre Liebsten verloren haben, all jener die verletzt wurden - sehr viele sind Invalide höre ich - der Schmerz all jener, die die Zerstörung ihres Eigentums beweinen, all jener die woanders hin fliehen mussten. Der Schmerz all jener, die auf irgendeine Art und Weise von diesem schrecklichen Krieg betroffen sind", sagte Parolin.

Parolin in Odessa
Parolin in Odessa

„Teile den Schmerz all jener, die auf irgendeine Art und Weise von diesem schrecklichen Krieg betroffen sind“

Hoffnung nicht verlieren

Der Kardinal rief zugleich auch alle auf, die Hoffnung nicht zu verlieren: „Ich möchte mit euch auch die Hoffnung teilen. Ich glaube, dass wir als Christen die Hoffnung nicht verlieren dürfen, die Hoffnung, dass Dank der Gnade des Herrn auch die härtesten Herzen berührt werden können und dass - auch mit Hilfe des guten Willens vieler Menschen - ein Weg zu einem gerechten Frieden gefunden werden kann. Das ist unser Gebet, das ist unser Wunsch, dafür machen wir uns stark und dafür setzen wir uns ein", versicherte der Kardinalstaatssekretär. 

Parolin in Odessa
Parolin in Odessa

„Hoffnung, dass Dank Gottes Gnade und auch mit Hilfe des guten Willens vieler Menschen ein Weg zu einem gerechten Frieden gefunden werden kann“

Sonntag: Messe in Berdytschiw

Mit Blick auf die Messe beim Marienheiligtum von Berdytschiw, die Parolin zum Abschluss der Pilgerfahrt dort diesen Sonntag feiert, erklärte der Kardinal: „Wir werden bei der Muttergottes ganz besonders auch für Frieden beten, denn sie ist die Königin des Friedens." Er hoffe zudem, dass seine Ukrainereise einen kleinen Beitrag zum Frieden leisten könne. Dies gelte auch für die Ukraine-Reise im Vorjahr von Kardinal Matteo Zuppi, dem Friedensbeauftragten des Papstes für den Ukraine-Krieg, der im Sommer vor einem Jahr die Ukraine und wenige Wochen später auch Moskau besucht hatte. „Habt Mut. In diesen schwierigen Momenten sind wir euch nahe und wir teilen eure Schmerzen und euere Hoffnung. Lasst uns weiterhin für Frieden beten." 

Parolin in Odessa
Parolin in Odessa

„In diesen schwierigen Momenten sind wir euch nahe und wir teilen eure Schmerzen und euere Hoffnung. Lasst uns weiterhin für Frieden beten“

Ständiges Bombardement, dankbar für jede Hilfe

Das Bistum Odessa-Simferopol ist weiterhin besonders unter Beschuss. Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk erzählte dem Papst-Gesandten unter anderem von der Verteidigung der Stadt in den ersten Kriegsmonaten und den vielen Opfern des ständigen Bombardements der Stadt durch die Russen. Er betonte, dass die Ukrainer für jedes Wort des Papstes zur Ukraine dankbar seien und erinnerte daran, dass es kein Angelusgebet und keine Generalaudienz von Papst Franziskus gibt, bei denen die Ukraine nicht erwähnt wird. „Wir sind auch dankbar für die materielle Unterstützung, die wir vom Heiligen Stuhl erhalten, und für jede andere Hilfe. Auch wenn es nur ein kurzer Besuch ist, bringt er uns große Freude.“

Stanislaw Szyrokoradiuk, Bischof von Odessa-Simferopol ,(rechts) und Kardinal Parolin (links)
Stanislaw Szyrokoradiuk, Bischof von Odessa-Simferopol ,(rechts) und Kardinal Parolin (links)

„Auch wenn es nur ein kurzer Besuch ist, bringt er uns große Freude.“

Von der Kathedrale aus begab sich Kardinal Parolin dann zum Hafen von Odessa, der ein ständiges Ziel der Russen ist. Dort wurde er vom Leiter der Regionalverwaltung Oleh Kiper begrüßt, der ihm eine Tasche mit dem Wappen der Ukraine überreichte, die mit Weizen, dem Symbol der wichtigsten Ressource des Landes, gefüllt war. Kardinal Parolin hatte eine Medaille zum Gedenken an das Pontifikat von Papst Franziskus dabei.

(vatican news - sst)

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20. Juli 2024, 16:41