Rom: Urbaniana-Universität steht vor Reform
Kardinäle, Bischöfe, Ordensfrauen und Missionare aus allen Kontinenten sollen sich demnach in Rom am 29. und 30. August über die Identität, den Auftrag und die Zukunft der päpstlichen Missionsuniversität verständigen. Die Einrichtung war vor fast vierhundert Jahren von Papst Urban VIII. gegründet worden, um die mit Rom verbundenen Teilkirchen in aller Welt bei der Verkündigung des Evangeliums zu unterstützen. Zur Vollversammlung geladen hat die Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen des Dikasteriums für die Evangelisierung, das von Papst Franziskus selbst geleitet wird.
Nach der Einführungsrede an diesem Donnerstag von Kardinal Luis Antonio G. Tagle, dem Propräfekten des Dikasteriums und Großkanzler der Urbaniana, werden die Beiträge der Bischofskonferenzen im Mittelpunkt der synodalen Arbeitssitzungen der Vollversammlung stehen. Diese findet in den Räumlichkeiten der Universität statt. Am Freitag will Papst Franziskus die Teilnehmenden der Vollversammlung in Audienz empfangen.
Wichtiger Zwischenschritt
Fides zufolge ist das Treffen ein Zwischenschritt in einem bereits länger laufenden gemeinsamen Unterscheidungsprozess über die Zukunft der Urbaniana-Universität. 26 Bischofskonferenzen der Kirchen, die in die Zuständigkeit des Dikasteriums fallen, überwiegend aus Asien und Afrika, haben demzufolge ihre Vorschläge zur Neuaufstellung der Bildungseinrichtung übermittelt.
Erste Reformen seien bereits in Gang, etwa eine Verschlankung des Kursangebots mit dem Ziel, Doppelangebote an den Päpstlichen Universitäten Roms einzudämmen. Erst im September 2023 hatte Papst Franziskus den Jura-Professor Vincenzo Buonomo, einen italienischen Laien, zum Päpstlichen Delegaten mit der Funktion des Rektors für die Urbaniana ernannt. Mit der Erneuerung soll auch eine Neubelebung einhergehen, wie sie Papst Franziskus durch die Apostolische Konstitution „Veritatis gaudium“ für die mit dem Heiligen Stuhl verbundenen universitären Einrichtungen gefordert hatte.
Leitlinien für neuen Kurs
Die an der Urbaniana tagenden Fachleute sollen auch über eine Erneuerung der akademischen Methoden sowie auszubauende Studienbereiche beraten, um passende Angebote für die heutige Zeit bereit zu stellen. Nachgedacht wird Fides zufolge unter anderem über neue Studien- und Forschungszentren zu bestimmten Bereichen, nach dem Vorbild des 1975 eingerichteten Zentrums für Chinesisch- und Asienstudien.
Neue und noch nicht genutzte Ressourcen, wie die Beziehungen zu dem Netz von 106 Instituten und Studienzentren, die der Päpstlichen Universität angegliedert oder auf verschiedene Weise mit ihr verbunden sind, sollen ausgebaut und in neuen Formen wiederbelebt werden. Im Fokus steht dabei deren Potential als Bindeglieder zu den Ortskirchen.
(fides - cs)
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