Erzbischof Gabriele Caccia, vom Heiligen Stuhl entsandter Ständiger Beobachter bei den Vereinten Nationen Erzbischof Gabriele Caccia, vom Heiligen Stuhl entsandter Ständiger Beobachter bei den Vereinten Nationen 

Vatikan: Soziale Gerechtigkeit unerlässlich für Frieden

Wahrheit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Freiheit: diese vier Haltungen helfen dabei, eine Kultur des Friedens zu schaffen. Das betonte der Vatikanvertreter bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Gabriele Caccia. Er äußerte sich bei einem hochrangigen UN-Forum zur Friedenskultur unter dem Thema „Kultivierung und Pflege der Friedenskultur für heutige und künftige Generationen“ am Freitag in New York.

Caccia ist vom Vatikan als Ständiger Beobachter bei den Vereinten Nationen nach New York entsandt. Der Vatikan begrüße die Einberufung des Forums über die Kultur des Friedens 25 Jahre nach der Annahme der entsprechenden Resolution und des Aktionsprogramms für eine Förderung der Kultur des Friedens, so Caccia in seinem Statement. Das aktuelle Forum stelle eine Gelegenheit dar, „unsere Verpflichtung zu bekräftigen, eine Kultur des Friedens zu kultivieren und zu pflegen". Dabei gelte es, auf den „in der Erklärung dargelegten Aktionsbereichen aufzubauen, die eine solide Grundlage für die Förderung einer Kultur des Friedens auf allen Ebenen der Gesellschaft bilden“.

Johannes XIII habe vor über 60 Jahren mit Pacem in terris der Förderung des Friedens eine eigene Enzyklika gewidmet, in der er ein bis heute gültiges „eindringliches Plädoyer“ für die Schaffung von Frieden dargelegt habe. Dieses lasse sich mit den Worten „Wahrheit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Freiheit“ zusammenfassen, so der Vatikandiplomat weiter.

Wahrheit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Freiheit

So sei es beim Streben nach einer „Kultur des Friedens“ unabdingbar, die jedem Menschen innewohnende Würde anzuerkennen und bereits den Kindern diese zu vermitteln, betonte Caccia mit Blick auf das Schlagwort „Wahrheit“.

Außerdem setze Frieden „die Herstellung von Gerechtigkeit voraus“, gab er weiter zu bedenken: „Daher ist es unerlässlich, soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit zu fördern, indem man sich mit den Problemen von Armut, Hunger und Ungleichheit auseinandersetzt“.

Doch auch die Nächstenliebe spiele ihre Rolle. Zwar seien die positiven Errungenschaften der Globalisierung unleugbar, doch müssten diese auch gleichmäßig verteilt werden, ohne einige Erdbewohner zu „Weltbürgern“ zu machen, andere hingegen zu „Bürgern von nirgendwo“. Dies verdeutliche auch das Phänomen der Migration.

Zu guter Letzt sei Freiheit „eine Grundvoraussetzung für die Entfaltung der menschlichen Person“, so Caccia. „Um eine Kultur des Friedens zu schaffen, ist es unerlässlich, dass der Einzelne seine Religion oder seine Überzeugungen frei äußern, seine Wünsche verfolgen und an der Gesellschaft teilhaben kann.“ Diese Freiheit dürfe jedoch nicht „als individualistische Verfolgung selbstbezogener Interessen“ verstanden werden, mahnte der Diplomat abschließend.

(vatican news - cs)

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03. August 2024, 09:36