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Kardinal Zuppi beim Papst Kardinal Zuppi beim Papst  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Zuppi: Vatikan bleibt unermüdlich im Einsatz für den Frieden

Trotz der anhaltenden Konflikte weltweit, insbesondere in der Ukraine, gibt der Vatikan nicht nach. Der Heilige Stuhl setze weiterhin alles daran, die Logik des Krieges zu überwinden und Frieden zu schaffen. Diese unermüdliche Diplomatie, inspiriert von Papst Franziskus, sei geprägt von Geduld, Beharrlichkeit und einem tiefen Realismus, wie der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Matteo Zuppi, in einem aktuellen Interview betont.

Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi, hat in einem Interview mit „ilSussidiario.net“ das unaufhörliche Engagement des Heiligen Stuhls für den Frieden unterstrichen. Im Kontext des Ukraine-Konflikts erklärte Zuppi, dass Papst Franziskus niemals die Logik des Krieges akzeptieren würde. Vielmehr treibe den Papst die Überzeugung an, dass Krieg keine unausweichliche Realität sei, sondern dass alles Mögliche getan werden müsse, um ihn zu beenden.

Papst Franziskus sei ein Realist, so Zuppi, der sich jedoch nicht von Pessimismus oder Resignation leiten lasse. Stattdessen betone der Papst die Notwendigkeit, hartnäckig für den Frieden zu arbeiten, auch wenn dies Geduld und Ausdauer erfordere. „Die Diplomatie des Heiligen Stuhls setzt die Vision von Papst Franziskus in unablässige Aktivitäten um“, sagte Zuppi und fügte hinzu, dass der Fokus immer auf der humanitären Ebene liege. Beispiele dafür seien etwa die Bemühungen um die Wiedervereinigung von Kindern mit ihren Familien oder andere Initiativen, die das Leid der Menschen in Konfliktgebieten lindern könnten.

Globale Konfrontationen

Zuppi warnte zudem vor der wachsenden Gefahr von globalen Konfrontationen, die nicht nur in der Ukraine, sondern auch im Nahen Osten zunehmend eskalierten. Die Menschheit, so der Erzbischof, pflege zunehmend die „Kunst des Krieges“ statt die „Kunst des Friedens“. Rechte würden schamlos mit Füßen getreten und die Mechanismen zu ihrer Durchsetzung verhöhnt. Diese Entwicklungen, so Zuppi, seien alarmierend und könnten in einen globalen Konflikt münden, wenn nicht rasch gegengesteuert werde.

Der Frieden, betonte Zuppi, sei keine Utopie, sondern der einzige Weg, um langfristig Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Dieser „Realismus des Friedens“ erfordere jedoch Intelligenz, große Anstrengungen und Opfer. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, auf einen Teil der eigenen Souveränität zu verzichten, um gemeinsam als internationale Gemeinschaft für den Frieden einzutreten.

Mit besorgtem Blick auf die aktuelle Weltlage schloss Zuppi seine Ausführungen mit einer eindringlichen Warnung: „Leider kultivieren wir die Illusion, uns zu retten, indem wir Mauern errichten, uns gegenseitig bekämpfen und Unwissenheit und Hass säen.“ Es sei daher von größter Bedeutung, die Logik des Krieges zu überwinden und sich der Herausforderung des Friedens mit aller Kraft zu stellen. Nur so könne die Welt vor einem weiteren großen Krieg bewahrt werden.

(rainews – mg)

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23. August 2024, 11:12