Badreddin Wais: Vom syrischen Flüchtling zum Hoffnungsträger im Radsport
Mario Galgano - Zürich
Ahmad Badreddin Wais, geboren 1991 im syrischen Aleppo, begann im Alter von 14 Jahren mit dem Radsport. Seine Leidenschaft führte ihn in die Hauptstadt Damaskus, wo er sich der nationalen Auswahl anschloss. Doch der Ausbruch des Krieges zwang ihn, seine Heimat zu verlassen. 2014 floh er nach Europa und fand in Lausanne in der Schweiz ein neues Zuhause. Dort setzte er sein Training fort und nahm ab 2017 an mehreren UCI-Straßen-Weltmeisterschaften im Zeitfahren teil. UCI ist der Weltverband des Radsports.
Am vergangenen Sonntag trat Wais bei der Rad-WM in Zürich an, wo er auf Rien Schuurhuis, den Vertreter von Athletica Vaticana, traf. Die beiden hatten sich kurz vor dem Rennen kennengelernt und schnell eine gemeinsame Basis gefunden. „Der Sport kann die Menschen verbinden“, sagte Badreddin Wais gegenüber Vatican News/Radio Vatikan. Durch die Freundschaft mit Schuurhuis habe er erkannt, wie aus einem solidarischen Projekt etwas Gutes entstehen kann. Athletica Vaticana setzt sich besonders für die Förderung von Sportlern aus benachteiligten Ländern ein, wie Schuurhuis betonte.
Inspiration und Förderung
Wais’ Geschichte ist eine inspirierende Reise von einem jungen Sportler in einem kriegsgebeutelten Land zu einem Hoffnungsträger im internationalen Radsport. Als IOC „Refugee Athlete”-Stipendiat hat er nicht nur sportliche Erfolge erzielt, sondern auch gezeigt, wie Sport Brücken bauen und Menschen zusammenbringen kann. Seine Teilnahme an der Rad-WM in Zürich ist ein weiteres Kapitel in seiner bemerkenswerten Karriere, und seine Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen bleiben lebendig.
Schweigeminute
Vor dem Rennen wurde eine Schweigeminute abgehalten, um der 18-jährigen Rennfahrerin Muriel Furrer zu gedenken. Schuurhuis und Wais standen an vorderster Front, um ihr Respekt zu zollen. Die junge Sportlerin war nach einem schweren Sturz beim Straßenrennen der Juniorinnen bei der Rad-WM in Zürich verstorben. Der Unfall, bei dem sie ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt, ereignete sich am Donnerstag. Sie wurde sofort per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, erlag jedoch am Freitag ihren Verletzungen. Ihre tragische Geschichte hatte viele Menschen berührt und daran erinnert, wie gefährlich der Sport sein kann.
(vatican news)
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