Kardinal Renato Raffaele Martino + Kardinal Renato Raffaele Martino + 

Kardinal Raffaele Martino ist tot

Der italienische Kardinal Renato Raffaele Martino verstarb diesen Montag im Alter von 91 Jahren. Das gab die Vatikan-Zeitung Osservatore Romano am Nachmittag bekannt. Martino leitete von 2002 bis 2009 den Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden und war einer der profiliertesten kirchlichen Fürsprecher der katholischen Soziallehre und der Menschenrechte.

Vatican News

In den 1960er Jahren trat Martino in den diplomatischen Dienst des des Heiligen Stuhls ein. 16 Jahre lang war er ständiger Beobachter bei den Vereinten Nationen in New York. Die Beerdigung am 31. Oktober im Petersdom wird von Kardinal Re, dem Dekan des Kardinalskollegiums, geleitet.

Geboren am 23. November 1932 in Salerno, wurde er am 20. Juni 1957 zum Priester geweiht und schloss sein Studium des Kirchenrechts ab. Er trat 1962 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein und arbeitete in den Nuntiaturen von Nicaragua, den Philippinen, dem Libanon, Kanada und Brasilien. Zwischen 1970 und 1975 leitete er die Abteilung für internationale Organisationen im Staatssekretariat. Im Jahr 1986 wurde er zum Ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in New York ernannt. In dieser Eigenschaft nahm er aktiv an den großen internationalen Konferenzen teil, die von der UNO veranstaltet wurden.

Nach 16 Jahren bei den Vereinten Nationen in New York berief Papst Johannes Paul II. ihn am 1. Oktober 2002 an die Spitze des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Bereits zu Beginn seiner Amtszeit widmete Martino seine Aufmerksamkeit der schwierigen Situation in Venezuela und dem schweren Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste. Vor allem aber versäumte er es nicht, sich zur tragischen Lage im Nahen Osten zu äußern.

Unter Johannes Paul II. zum Kardinal

Johannes Paul II. ernannte den Diplomaten im Konsistorium vom 21. Oktober 2003 zum Kardinal. Am 25. Oktober 2004 veröffentlichte das von ihm geleitete Dikasterium das lang erwartete Kompendium der Soziallehre der Kirche. Im März 2005 veranstaltete der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden in Zusammenarbeit mit mehreren katholischen Universitätsinstituten einen internationalen Kongress im Vatikan, um das 40-jährige Bestehen der Konzilskonstitution „Gaudium et spes" zu feiern. Seit dem 24. Oktober 2009 war Martino emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Für seinen unermüdlichen Einsatz für friedliche und fruchtbare Beziehungen zwischen den Völkern, die Förderung des Menschen und der Kultur wurden dem Kardinal zahlreiche Ehrentitel und Auszeichnungen verliehen.  

Beerdingung am 30. Oktober

Die Beerdigung findet am Mittwoch, 30. Oktober, um 15 Uhr am Altar des Stuhls im Petersdom statt. Die Liturgie wird von Kardinal Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums, zusammen mit Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen zelebriert. Am Ende der Feier wird Papst Franziskus den Ritus der Ultima Commendatio und Valedictio zelebrieren. Nach dem Tod von Kardinal Martino besteht das Kardinalskollegium aus 233 Kardinälen, von denen 121 stimmberechtigt und 112 nicht stimmberechtigt bei einem Konklave sind.

(vatican news - sst) 

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

28. Oktober 2024, 16:57