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Marie Dennis ist Programmvorsitzende der Catholic Nonviolence Initiative und leitende Beraterin des Generalsekretärs von Pax Christi International. Marie Dennis ist Programmvorsitzende der Catholic Nonviolence Initiative und leitende Beraterin des Generalsekretärs von Pax Christi International. 

Pax Christi: „Überall hungern Menschen nach Gewaltfreiheit“

Auf Gewalt mit Gewalt zu antworten, wird nicht zu Frieden führen. Aus dieser – von Franziskus quasi wöchentlich vorgetragenen – Überzeugung heraus hat die katholische Friedensbewegung Pax Christi vor wenigen Wochen in Rom ein Institut für Gewaltfreiheit gegründet. Menschen auf der ganzen Welt hungern nach Gewaltfreiheit, sagte uns Marie Dennis von Pax Christi.

Die Programmvorsitzende der Catholic Nonviolence Initiative glaubt, dass trotz der zahlreichen Kriege und blutigen Konflikte auf der Welt Menschen sich nicht abfinden können mit permanenter, systematischer Gewalt:

„An jedem Ort der Welt, an dem wir arbeiten, sehen wir, dass die Menschen hungern nach einer Alternative zu Gewalt und Krieg. Und sie sind willens und interessiert, zu lernen, wie Gewaltfreiheit geht“, sagte Dennis in unserem Interview. Auf der Ebene von politischen Entscheidungsträgern sei der erste Instinkt zu oft, auf Gewalt mit Gewalt zu antworten. „Aber ich denke, für die meisten Leute ist Krieg eine Tragödie. Eine Tragödie für alle Menschen, die involviert sind, eine Tragödie für den Planeten. Und ich glaube, die Leute sind sich darüber im Klaren. Selbst wenn Krieg sehr verbreitet ist, tragisch weit verbreitet, glaube ich nicht, dass er von Menschen als normaler Lebensstil empfunden wird. Von den meisten nicht.“

Teilnehmende an der Initiative zur Gewaltfreiheit kurz vor Beginn der Weltsynode in Rom
Teilnehmende an der Initiative zur Gewaltfreiheit kurz vor Beginn der Weltsynode in Rom

Kraft und Effizienz des gewaltfreien Handelns

Das neue Institut für Gewaltfreiheit, das Pax Christi just vor Beginn der Weltsynode im Vatikan eröffnete, bot während der großen Kirchenversammlung regelmäßig Treffen zum Thema Gewaltfreiheit an. „Unsere Arbeit als Catholic Nonviolence Initiative - ein Projekt von Pax Christi International - ist es, dass alle katholischen Gläubigen und die Kirche selbst, über die Kraft und die Effizienz von gewaltfreiem Handeln erfährt“, erklärt Dennis, die zwölf Jahre lang bis 2019 als Co-Präsidentin von Pax Christi International wirkte, den Gang nach Rom.

„Wir betrachten Gewaltfreiheit als eine globale Ethik, die universell sein könnte“

„Wir glauben, dass Gewaltfreiheit ganz nah am Evangelium ist, es ist, was Jesus lebte und lehrte“, so Dennis. Aber auch die sozialwissenschaftliche Forschung zeige immer überzeugender, „dass gewaltfreies Handeln viel wirksamer sein kann und viel bessere Ergebnisse erzielt als gewalttätiges Handeln, einschließlich gewalttätiger Antworten auf Gewalt.“ Dennis sieht einen grundsätzlichen christlichen Auftrag zum Frieden, der viel stärker wahrgenommen werden müsste. „Wir glauben auch, dass die Kirche viel dafür tun könnte, der Welt zu helfen, Gewaltfreiheit zu verstehen. Wir betrachten Gewaltfreiheit als eine Form der Spiritualität, des Lebensstils, als eine globale Ethik, die universell sein könnte. Und als Spektrum von wirksamem oder potentiell wirksamem Handeln, das die richtige Antwort in unterschiedlichen Arten von Gewalt ist.“

Synodenkollekte für Gaza

Die Weltsynode habe vom Leid, das auf der ganzen Welt durch Gewalt entsteht, bewusst Kenntnis genommen, würdigte Dennis die Wortmeldungen zahlreicher Synodaler und Fachleute. Sie hob auch die Synodenkollekte für Gaza hervor. Papst Franziskus hatte die Synodalen zu Beginn der Versammlung zu Spenden für die Opfer des Kriegs in Gaza aufgerufen. Dabei kamen 32.000 Euro zusammen, die der päpstliche Almosenpfleger Kardinal Konrad Krajewski um weitere 30.000 Euro aufstockte. Krajewski selbst stand mit einem Spendenkorb am Eingang der Synodalaula.

Papst Franziskus lanciert jede Woche öffentlich mindestens zweimal, beim Mittagsgebet am Sonntag und bei der Generalaudienz am Mittwoch, einen Friedensappell in Richtung Russland und Ukraine, Israel und Palästina, aber auch für Myanmar, Sudan, den Jemen und andere Kriegsregionen.

(vatican news – gs)

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25. Oktober 2024, 09:18