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Archivbild: Kardinal Mario Grech (Mitte) Archivbild: Kardinal Mario Grech (Mitte) 

Synodenrunde geht in Endphase: Kardinal Grech mahnt zur Gemeinschaft

Mit einer Votivmesse zum Heiligen Geist haben die Teilnehmer der Synodenversammlung am Montag die letzte Phase ihrer Arbeit eingeläutet. In seiner Predigt forderte Kardinal Mario Grech dazu auf, die Früchte des synodalen Weges zu bewahren und die Versuchung zu vermeiden, geistige und materielle Schätze zu horten. Stattdessen solle der Weg der Gemeinschaft und des Heiligen Geistes fortgesetzt werden.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Seit Oktober 2021 ist die Kirche weltweit im synodalen Prozess unterwegs, und nun soll das Erreichte zusammengeführt und bewertet werden. In seiner Predigt rief Kardinal Mario Grech dazu auf, die Errungenschaften des synodalen Weges nicht als persönliche Gewinne zu betrachten, sondern als Gaben, die im Dienst der Gemeinschaft stehen.

Grech stützte seine Worte auf ein biblisches Gleichnis, in dem Jesus einen Mann warnt, der seine Ernte in größeren Scheunen horten will, anstatt sie zu teilen. Der Kardinal erklärte, dass das Evangelium eine Lektion über die Gefahren der Gier und die Bedeutung von Gemeinschaft lehre. „Für Jesus ist das Ideal nicht, dass das Erbe geteilt wird, sondern dass es intakt bleibt, mit gemeinsamer Verwaltung“, sagte Grech. Er warnte vor der Versuchung, nach der synodalen Versammlung auf das Erreichte stolz zu sein und dies als Endpunkt zu betrachten. Stattdessen müsse der synodale Weg weitergehen, um neue Wege zu finden und die Ernte zu vervielfachen.

„Auch wir können Gefahr laufen, das zu horten, was wir gesammelt haben“

„Auch wir können Gefahr laufen, das zu horten, was wir gesammelt haben“, so Grech weiter. Der synodale Prozess habe reiche Früchte getragen, insbesondere in den Phasen des Zuhörens und der Begegnung, doch diese dürften nicht als abgeschlossene Errungenschaften betrachtet werden. Der Kardinal forderte die Kirche auf, nicht in Selbstzufriedenheit zu verharren, sondern den „Raum des Zeltes“ weiter zu vergrößern, wie es der Prophet Jesaja beschrieb. Dies bedeute, das Bewusstsein für pastorale Herausforderungen und gesellschaftliche Veränderungen zu schärfen und die Gaben, die der Geist Gottes geschenkt hat, aktiv zu nutzen.

Heiliger Geist zentral

Besonderen Nachdruck legte Grech auf die Rolle des Heiligen Geistes als Protagonist der Synode. „Wenn es keinen Geist gibt, wird es keine Synode geben“, zitierte er Papst Franziskus aus einer Ansprache von 2021. Der Heilige Geist sei es, der die Kirche führe, und es sei notwendig, auf seine Stimme zu hören, um die Früchte der synodalen Versammlung nicht bloß zu konservieren, sondern zu vermehren und weiterzugeben.

Die Votivmesse zum Heiligen Geist markierte somit nicht nur den Beginn der Endphase der Synodenrunde, sondern auch einen spirituellen Appell, über die organisatorische Arbeit hinauszugehen. „Wenn wir auf die Stimme des Geistes hören, wird der Abschluss dieser synodalen Versammlung nicht das Ende von etwas sein, sondern ein neuer Anfang“, schloss Grech seine Predigt. Mit dem Vertrauen auf den Heiligen Geist und unter der Fürsprache Marias solle die Kirche weiterhin als „Pilgerin der Hoffnung“ auf ihrem synodalen Weg voranschreiten.

(vatican news)

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21. Oktober 2024, 14:06