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Die Weltsynode in der Audienzhalle Die Weltsynode in der Audienzhalle  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Stimmen zur Synode: Katholische und christkatholische Perspektiven

Die Weltsynode im Vatikan löst unterschiedlichste Reaktionen und Reflexionen aus. Wir fassen römisch-katholische und christkatholische Perspektiven auf den Verlauf und die zentralen Themen dieser globalen kirchlichen Versammlung zusammen.

Römisch-katholische Reaktionen

Thomas Söding, ZdK-Vizepräsident und theologischer Experte, hat in seinem Blog „Synode mit Söding" seine Erfahrungen und Gedanken zu den Diskussionen innerhalb der Synode geteilt. Am Sonntag berichtete er, dass er die ihm zugeteilten Texte intensiv studierte, um dann seine Eindrücke in englischsprachigen Kleingruppen zu diskutieren. Söding widmet sich in seinen Beiträgen insbesondere der Taufe und der damit verbundenen Würde des Menschen. Eine zentrale Frage, die er aufwirft, ist: „Gleiche Würde – gleiche Rechte?“. Diese Frage zielt besonders auf die Rolle von Frauen in der Kirche ab, ein Hauptthema in vielen Diskussionen der Synode.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für Söding die Bedeutung von Klarheit in der theologischen Begrifflichkeit. Während die Bibel das Wort „Würde“ selten direkt verwendet, wurde in der kirchlichen Tradition herausgearbeitet, dass die Taufe die bereits vorhandene Würde des Menschen nicht schafft, sondern enthüllt. Die Arbeit der Synode sieht er nicht in der Entwicklung philosophisch-theologischer Traktate, sondern in der Klärung und Differenzierung dieser zentralen Begriffe, um eine bessere Basis für kirchliche Entscheidungen zu schaffen.

Am Ende seines Beitrags hebt Söding die Herausforderung hervor, die Balance zwischen harter synodaler Arbeit und geistlicher Erholung zu finden, wie es das Sonntagspostulat nahelegt.

Thomas Schwartz, Leiter von Renovabis, zeigt sich in seinem Blog „Schwartz auf Weiß" positiv überrascht von der „kreativen Weisheit“ des Synoden-Sekretariats. Ursprünglich war geplant, nach den Berichten der Arbeitsgruppen keine weiteren Diskussionen zu führen, doch aufgrund des Wunsches vieler Synodenteilnehmer wurde nun beschlossen, diese Berichte doch noch zu besprechen. Die Gespräche werden jedoch außerhalb der offiziellen Synodensitzungen stattfinden, um mögliche Spannungen zu vermeiden.

Schwartz bezeichnet diesen Schritt als „Win-win-Situation", da die Mehrheit der Synodalen berücksichtigt wurde, ohne die programmatische Ausrichtung der Synode zu gefährden. Für ihn zeigt dies, dass die Synode nicht starr nach einem vorgegebenen Plan verläuft, sondern flexibel und offen auf neue Situationen reagiert. Diese Haltung trägt dazu bei, die Stimmung und den Geist der Synode positiv zu beeinflussen.

Christkatholische Sicht auf die Weltsynode

Theo Pindl, christkatholischer Pfarrer aus der Schweiz, bringt eine weitere Perspektive in das Gespräch über die Weltsynode ein. Als Teil einer Kirche, in der Frauen bereits ordiniert werden dürfen, sieht er die römisch-katholische Synode aus einem speziellen Blickwinkel. Im Interview mit kath.ch beschreibt er den Zölibat und das Frauenpriestertum als zwei zentrale Themen, die auch die Debatten in der römisch-katholischen Kirche prägen. Obwohl Pindl den Dialog als essentiell erachtet, fordert er konkrete Ergebnisse, um zu verhindern, dass die „Reformbemühungen" ins Stocken geraten.

Besonders schmerzhaft empfindet er das weiterhin bestehende Verbot der Frauenordination in der römisch-katholischen Kirche. Er verweist darauf, dass die christkatholische Kirche sich seit Jahren für eine uneingeschränkte Geltung der Menschenrechte innerhalb der Kirche einsetzt, einschließlich der Gleichstellung der Frauen. Pindl sieht in der ordinierten Teilhabe von Frauen ein fundamentales Prinzip, das der Kirche Glaubwürdigkeit verleiht und sie dazu befähigt, Jesu menschenfreundlichen Gott authentisch zu verkünden.

Trotz dieser Unterschiede zwischen den beiden Kirchen schätzt Pindl die Reformbemühungen von Papst Franziskus und erkennt die Synode als wichtigen Schritt in die richtige Richtung an. Für ihn sei die Weltsynode ein „irreversibler Weg“, der die Kirche in Richtung mehr Synodalität führt, auch wenn viele Themen noch offen bleiben.

(zdk/katholisch.de/kath.ch - mg)

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07. Oktober 2024, 14:20