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Die ersten Mitarbeiterinnen in der Dombauhütte von St. Peter zeigen ihre Vatikanbadges Die ersten Mitarbeiterinnen in der Dombauhütte von St. Peter zeigen ihre Vatikanbadges  (Fabbrica di San Pietro)

Premiere: Dombauhütte von St. Peter stellt zwei Frauen ein

Frischer Wind in der Dombauhütte: Unter den Neuanstellungen für das spezialisierte Wartungspersonal des Petersdoms – die so genannten „Sanpietrini“ - sind erstmals auch zwei Frauen. Sie haben die Kunsthandwerkschule absolviert, die an diesem Montag, 4. November, bereits in ihrer dritten Ausgabe beginnt. 20 Schüler, darunter junge angehende Steinmetze, Steinbildhauer, Stuckateure, Dekorateure, Mosaizisten und Tischler nehmen teil.

Eine Neubelebung der handwerklichen Tradition und des damit verbundenen künstlerischen Erbes, welches es zu bewahren und intakt an die kommenden Generationen weiterzugeben gilt: diese Mission verfolgt die „Scuola delle Arti e dei Mestieri della Fabbrica di San Pietro in Vaticano” mit der Fondazione Fratelli tutti.

Die Ausbildung an der Dombauhütte

An diesem Montag startet bereits der dritte Kurs für die 20 ausgewählten Teilnehmer, unter ihnen junge angehende Steinmetze, Marmorarbeiter, Maurer, Stuckateure, Dekorateure, Mosaizisten und Tischler, die in den letzten Monaten die Auswahlverfahren bestanden haben.

Unterricht bei einem der vergangenen Kurse
Unterricht bei einem der vergangenen Kurse

Dreizehn Frauen und sieben Männer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, die aus verschiedenen Regionen Italiens, aber auch aus Malta und den Vereinigten Staaten stammen, werden zunächst zusammen mit ihren Ausbildern im Kapitelsaal der Sakristei des Vatikans empfangen. Nach den Grußworten von Kardinal Mauro Gambetti, Präsident der Dombauhütte („Fabbrica di San Pietro“), und des Direktors der Schule, P. Francesco Occhetta S.J., seines Zeichens Generalsekretär der Stiftung, folgen die Ansprachen von Emilia Rio, Betriebsdirektorin der Fabbrica, und Assunta Di Sante, wissenschaftliche Leiterin der Schule. Nach einem ersten Kennenlernen der Umgebung und Unterrichtsräume werden die Schüler von Pietro Zander, dem Leiter der Abteilung für Nekropolen und künstlerisches Erbe der Fabbrica, durch den Petersdom geführt.

Kostenlose Unterkunft für Studenten

Das Ausbildungsangebot für das neue Semester, das in der letzten Aprilwoche 2025 endet, umfasst eine Reihe von Vorlesungen, Seminaren, Führungen, Studienbesuchen und vor allem Workshops in den Werkstätten der Fabbrica di San Pietro. Es gibt vier Kurse: für Steinmetze und Marmorarbeiter; Mosaizisten; Maurer, Stuckateure und Dekorateure sowie Tischler. Die Ausbildungsgänge zielen auf die berufliche und menschliche Entwicklung der jungen Handwerker und die Entwicklung ihrer handwerklichen Fähigkeiten ab, verbunden mit dem Erwerb historischen und künstlerischen Wissens, der Kenntnis der verwendeten Materialien und der Ausbildung von technischen und technologischen Fähigkeiten. Neben der Vermittlung des technischen Wissens verfolgt die Schule einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Dimensionen der Person einbezieht. So teilen sich die Schüler auch die Unterkunft, die für die gesamte Dauer der Kurse kostenlos zur Verfügung gestellt wird, um die Gemeinschaft und Beziehung untereinander zu fördern.

Die Ausbildung
Die Ausbildung

Zum ersten Mal zwei „Sanpietrine“

Mit dem Kursangebot investiert die Dombauhütte in die Ausbildung neuer Generationen von Handwerkern und stellt ihren Erfahrungsschatz und ihre handwerkliche Tradition zur Verfügung. Zum ersten Mal wurden auch zwei Frauen im Team der „Sanpietrini“ angestellt, das für die Instandhaltung der Vatikanbasilika zuständig ist.

Die Ausbildung an der Dombauhütte
Die Ausbildung an der Dombauhütte

Es handelt sich um die 26-jährige Lisa aus der Provinz Padua und Mariana (21) aus Reggio Calabria im Süden Italiens, die beide künstlerische Erfahrung haben und selbst auch die Kunstgewerbeschule besuchten. Gemeinsam mit ihnen wurde im vergangenen Sommer auch Stefano, ein weiterer Absolvent der Schule, in das Korps der Dombauhüttenmitarbeiter aufgenommen. Zwar ist die Mitarbeit von Frauen in der langen und antiken Tradition der Fabbrica nichts Neues, allerdings bis jetzt gab es noch nie offizielle weibliche Arbeitskräfte auf Dauer. In der Vergangenheit, ab 1500, wurden sie hauptsächlich als Witwen und Waisen von Dombauarbeitern, im Akkord oder für sporadische Zusammenarbeit beschäftigt.

(vatican news - cs)

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02. November 2024, 09:23