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Die Pietà mit neuer Beleutung Die Pietà mit neuer Beleutung 

Vatikan: Michelangelos Pietà in neues Licht getaucht

Die Arbeiten zur Erneuerung des großen Glasschirms in der Kapelle der Pietà im Petersdom sind abgeschlossen. Der neue Schutz für die berühmte Statue, die bereits Objekt von Vandalismus war, besteht aus neun bruch- und kugelsicheren Scheiben von höchster Qualität, die einen guten Blick auf die Pietà ermöglichen.

Auch diese Neuerung reiht sich ein in die Vorbereitungsarbeiten für das Heilige Jahr 2025. Wie die Dombauhütte bekannt gab, sind die Arbeiten für den neuen Glasschutz vor der Pietà von Michelangelo abgeschlossen. Diese erfolgten fünfzig Jahre nach Einbau des vorherigen Glasschirms, der 1973 erfolgte, nachdem das Werk bei einem Anschlag schwer beschädigt worden war.

Die neue Verglasung besteht aus neun Scheiben aus bruchsicherem und kugelsicherem Glas, die eine größere Transparenz und Sicherheit gewährleisten. Das Projekt wurde von einem italienischen Expertenteam unter Verwendung aktuellster Techniken und Materialien durchgeführt. Ziel war dabei, das Werk sowohl gegen manuelle Angriffe als auch den Einsatz von Feuerwaffen zu schützen und dennoch einen möglichst ungestörten Blick auf die Skulpturengruppe zu ermöglichen.

Im Rahmen des Eingriffs, der etwa sechs Monate dauerte, wurde auch das Beleuchtungssystem der Kapelle verbessert. Italienische Banken und Firmen hatten das Projekt finanziell möglich gemacht.

Die neuen Glasscheiben ermöglichen einen besseren Blick
Die neuen Glasscheiben ermöglichen einen besseren Blick

Technische Details

Die verwendeten Glasplatten sind dicker als die ursprünglichen, nämlich 24,5 statt 19 Millimeter; außerdem wurden sie thermisch gehärtet, um eine höhere Widerstandsfähigkeit zu gewährleisten. Die Verglasung wurde so konzipiert, dass sie Umwelteinflüssen wie dem atmosphärischen Druck, Erdbeben und dem Druck von Menschenmassen mit einer großen Sicherheitsspanne standhält.

Die Größe der Scheiben wurde im Vergleich zur vorherigen Installation deutlich vergrößert, was den Angaben nach zu einem um 100 Prozent erweiterten Sichtfeld auf die Skulpturengruppe führt. Statt wie zuvor zwölf Scheiben sind nun nur noch neun Glasscheiben im Einsatz. 

Weitere Arbeiten

Das bei den Arbeiteten verwendete Gerüst wurde auch dafür genutzt, um die Fresken der Kapelle, die zwischen 1629 und 1632 von dem Maler Giovanni Lanfranco gemalt wurden, zu restaurieren und zu festigen. Darüber hinaus wurde das gerippte Glasfenster an der Rückwand gesichert.

Die Pietà von Michelangelo

Die von Michelangelo im Alter von 23 Jahren geschaffene Pietà stellt die Gottesmutter dar, die den vom Kreuz abgenommenen Körper Christi auf ihrem Schoß hält. Es ist die einzige Skulptur, die vom Künstler signiert wurde, wie die Inschrift auf dem von der Schulter der Jungfrau herabhängendem Band zeigt. Nachdem Gläubige die Pietà jahrhundertelang im Petersdom zur Verehrung aufgesucht hatten, wurde sie bei einem Attentat durch einen Verwirrten im Jahr 1972 schwer beschädigt. Nach einer langen Restaurierung wurde sie anschließend hinter einem Glasschutz erneut der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

(pm - cs)

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29. November 2024, 13:18