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Manuel Dürr Manuel Dürr 

Heilige Kunst: Manuel Dürr gestaltet Kreuzweg für den Petersdom

Die Fabbrica di San Pietro hat den Sieger ihres internationalen Kunstwettbewerbs bekannt gegeben: Der Schweizer Künstler Manuel Andreas Dürr wird die vierzehn Stationen des Kreuzwegs für die Papstbasilika Sankt Peter im Vatikan schaffen. Der Kreuzweg wird ab der Fastenzeit 2026 jährlich in der Basilika ausgestellt. Wir sprachen mit Dürr über Kunst, Kirche und Kommerz.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die Fabbrica di San Pietro (Dombauhütte) schloss ihren internationalen Kunstwettbewerb ab, der im Dezember letzten Jahres ausgeschrieben worden war. Ziel war es, eine einzigartige Darstellung der Via Crucis mit vierzehn Stationen zu schaffen, die für eine temporäre Ausstellung in der Papstbasilika Sankt Peter vorgesehen ist. Der Wettbewerb fand großen Zuspruch: Über 1.000 Künstler aus 80 Ländern reichten ihre Bewerbungen ein, darunter fast 45 Prozent Frauen.

Hier hören Sie das Interview mit dem Schweizer Künstler Manuel Dürr

Eine Jury aus Kunsthistorikern, Liturgikern und vatikanischen Würdenträgern wählte aus den Einsendungen 14 Finalisten aus, die jeweils eine gemalte Skizze der zwölften Station („Jesus stirbt am Kreuz“) sowie eine weitere grafische Skizze einreichten. Die Entwürfe wurden im Vatikan ausgestellt und beeindruckten durch ihre Vielfalt und Ausdruckskraft.

Pilger bei der Heiligen Pforte von St. Peter
Pilger bei der Heiligen Pforte von St. Peter

Ein Sieg mit Tiefe

Der Schweizer Maler Manuel Andreas Dürr wurde schließlich einstimmig zum Sieger gekürt. Besonders gelobt wurden die tiefgehende Spiritualität und die künstlerische Qualität seiner Werke. Seine Interpretation des Kreuzwegs wird aus großformatigen Ölgemälden bestehen, die ab dem 18. Februar 2026 jährlich in der Passions- und Osterzeit im zentralen Kirchenschiff der Basilika ausgestellt werden.

Dürr zeigte sich zugleich geehrt und herausgefordert. Gegenüber Radio Vatikan sagt er: „Was für eine Ehre, neben Michelangelo und Bernini auszustellen. Und was für ein Schrecken, eigene Werke zu schaffen, die ihren Platz in einem so bedeutenden Ort finden sollen.“ Der Künstler strebt danach, durch seine Arbeiten neue Perspektiven auf die dargestellten Themen zu eröffnen und tiefere Einsichten zu fördern. „Für mich ist die Malerei eigentlich ganz eine spezielle Art der Kommunikation, schon auch ein Rätsel“, sagt er im Interview mit Radio Vatikan.

Am Altar im Petersdom
Am Altar im Petersdom

Ein Künstler mit Vision

Manuel Dürr, geboren 1989, studierte Malerei an der Klassischen Kunstakademie in Florenz sowie Philosophie, Kunstgeschichte und Slawistik in Fribourg und Bern. Seine Werke, die weltweit ausgestellt wurden, zeichnen sich durch eine Verbindung klassischer und moderner Stile aus. Er vereint die Präzision der Renaissance-Malerei mit den expressiven Techniken des Realismus und des abstrakten Expressionismus.

In Bezug auf seine Arbeit erklärte Dürr: „Malerei ist eine langsame, bedächtige Kunstform, die sich vom schnellen Konsum digitaler Bilder abhebt. Sie ist wie eine lange, beschwerliche Reise, die Hingabe erfordert und eine tief existenzielle Dimension hat.“

Kreuzwegandacht im Petersdom
Kreuzwegandacht im Petersdom

Bedeutung und Perspektive

Der Kreuzweg, den Dürr gestalten wird, fällt mit dem 400. Jubiläum der Einweihung der Vatikanbasilika zusammen. Die Werke sollen sowohl künstlerisch als auch spirituell eine besondere Tiefe vermitteln. Mit einem Preisgeld von 120.000 Euro hat der Künstler nun die Gelegenheit, eine Vision zu verwirklichen, die Tausende von Pilgern und Kunstliebhabern inspirieren wird.

Der Vatikan hat den Kreuzweg als Schlüsselprojekt für das Jubiläumsjahr der Basilika angekündigt, das die Verbindung von Tradition und Moderne in den Vordergrund rücken soll.

(vatican news)

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27. Dezember 2024, 12:27