„Licht der Hoffnung“: Heilige Pforte und Kunst erhellen Rebibbia
Mario Galgano - Vatikanstadt
Am 26. Dezember 2024 wird das römische Gefängnis Rebibbia zum Schauplatz eines besonderen Ereignisses: Papst Franziskus öffnet dort im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 eine Heilige Pforte und bringt damit die Botschaft der Hoffnung an einen Ort, der oft mit Ausgrenzung und Strafe verbunden wird. Begleitet wird der symbolische Akt von einer Ausstellung, die Kunst, Menschlichkeit und Rehabilitation miteinander verbinden will.
Wie Kardinal José Tolentino de Mendonça, Präfekt des Dikasteriums für Kultur und Bildung, bei der Pressekonferenz im Vatikan zur Vorstellung der Initiative an diesem Dienstagmittag erklärte, stelle das Projekt „Zeitgenössische Kunst im Gefängnis: Die Herausforderung der Hoffnung“ ein wichtiges Zeichen dar. „Die Heilige Pforte in Rebibbia hat eine besondere Bedeutung. Ziel ist es, die Gefangenen auf ihrem Weg der Rehabilitation zu begleiten und sie auf ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorzubereiten. Die Kunst kann als Brücke dienen und eine entscheidende Rolle spielen“, so der Kardinal. Die Premiere der Ausstellung findet am 21. Dezember 2024 statt.
Ein gemeinsames Kunstwerk
Das Herzstück der Initiative ist die Lichtinstallation „Io Contengo Moltitudini“ („Ich enthalte Vielheiten“), geschaffen von der italienischen Künstlerin Marinella Senatore in Zusammenarbeit mit etwa 60 Insassen der Männer- und Frauenabteilungen des Gefängnisses. Das Werk besteht aus einer 6 Meter hohen vertikalen Struktur und erinnert an die barocken Feuerwerksmaschinen, die bei römischen Festen des 17. Jahrhunderts verwendet wurden.
Senatore erklärte bei der Präsentation, dass die Installation eine „kollektive und transformative Erfahrung“ darstelle. „Die ausgewählten Sätze, die von den Insassen in verschiedenen Sprachen und Dialekten stammen, verweben sich zu einer gemeinsamen Erzählung der Hoffnung und verwandeln den Raum in einen Ort der Begegnung“, sagte die Künstlerin. Die Lichter, inspiriert von süditalienischen Traditionen und umgesetzt in Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern, schaffen ein Ambiente, das Hoffnung und Gemeinschaft ausstrahlt.
Kunst als Weg zur Rehabilitation
Die Ausstellung wird bis Mitte Februar 2025 auf dem Platz vor der Gefängniskirche von Rebibbia zu sehen sein und ist sowohl für die Insassen als auch für die Gemeinschaft des Gefängnisses zugänglich. Giovanni Russo, Leiter der Direktion der Gefängnisse (Dap), betonte die Bedeutung des Projekts: „Das Ziel des Strafvollzugs ist die Rehabilitierung. Die aktive Beteiligung der Gefangenen an diesem Kulturprojekt stärkt ihre Individualität, die im Gefängnis oft vernachlässigt wird. Es ist eine konkrete Hoffnung für die Insassen.“
Die Heilige Pforte und das begleitende Kunstwerk in Rebibbia sind Teil einer größeren Vision. Wie Kardinal Tolentino bekräftigte, sollen auch in anderen Gefängnissen „Pforten der Hoffnung“ entstehen. Kirche und Gesellschaft seien aufgerufen, „die Gefängnisse mit Menschlichkeit zu umarmen“.
(vatican news)
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