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Gemeinsames Gebet in Mar Mousa, Syrien Gemeinsames Gebet in Mar Mousa, Syrien 

Kardinal Gugerotti: Versöhnung geht über die Nächstenliebe

Zum Abschluss seiner Syrien-Mission ist der Präfekt des Dikasteriums für die orientalischen Kirchen zur Versammlung der syrischen Bischöfe nach Homs gereist.

Stefano Leszczynski - Damaskus

An dem Tag, an dem Syrien von der Entscheidung der Europäischen Union erfuhr, eine schrittweise Lockerung der Sanktionen einzuleiten, ist der Gesandte von Papst Franziskus, Kardinal Claudio Gugerotti, in Homs eingetroffen, wo er an der Vollversammlung der syrischen Bischöfe teilnahm. „Der Beschluss der Europäischen Union ist eine Nachricht, die uns wieder Hoffnung macht“, so der syrisch-katholische Erzbischof von Homs, Mons. Jaques Mourad. Der ehemalige Mönch von Mar Mousa, der 2015 von Dschihadisten entführt wurde, hofft, dass sich diese Entscheidung positiv auf die Übergangsphase auswirken wird: „Das Land braucht einen Neustart, und mit dem Ende der Sanktionen kann nun vielleicht der Wiederaufbau Syriens beginnen“.

Kardinal Claudio Gugerotti und Jaques Mourad, syrisch-katholischer Erzbischof von Homs
Kardinal Claudio Gugerotti und Jaques Mourad, syrisch-katholischer Erzbischof von Homs

 

Der Wiederaufbau von Homs

Homs liegt genau auf halber Strecke zwischen Damaskus und Aleppo. Um zu verstehen, was hier mit Wiederaufbau gemeint ist, muss man sich nur den Trümmerteppich ansehen, den 14 Jahre Krieg in diesem Teil des Landes hinterlassen haben. Das Zentrum und die Außenbezirke der Stadt sind zur Hälfte dem Erdboden gleichgemacht, der Rest ist schwer beschädigt. Allen Widrigkeiten zum Trotz geht das tägliche Leben trotzdem weiter. „Mein Mann und ich verdienen etwa 20 Dollar im Monat“, erklärt eine Syrerin, die mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern aus dem Libanon zurückgekehrt ist. „Um in Würde leben zu können, brauchen wir für eine Familie wie die unsere aber mindestens 300 Dollar.“ Wie in Aleppo sind auch hier die Milizionäre, die die Macht übernommen haben, überall präsent, aber die Provinz wird noch immer von Al-Kaida-Gruppen kontrolliert. „Wir haben es hier mit einer ständigen Schikane zu tun, mit der man versucht, christliche Familien zu vertreiben“, erzählt Issam Kassouha, Pfarrer in dem nur wenige Kilometer von Homs entfernten Dorf Qusair.

Pater Issam Kassouha, Pfarrer im Dorf Qusair
Pater Issam Kassouha, Pfarrer im Dorf Qusair

 

Die Begegnung mit den Christen

Nach einem zweitägigen Besuch in Aleppo war Kardinal Gugerotti bei der letzten Etappe seiner Syrienreise angelangt: der Stadt Homs. Dort hat er die Gläubigen verschiedener katholischer Kirchen getroffen. In der Kathedrale kam es auch zu einer Begegnung mit Mitgliedern der humanitären und karitativen Organisationen Syriens. „Gerechtigkeit ist Nächstenliebe, und Nächstenliebe ist Gerechtigkeit“, sagte der Kardinal in seiner Ansprache. „Das Herz blutet, wenn man sieht, welche Gewalt überall - auch außerhalb des Landes - ausgeübt wurde, um Syrien und sein Volk in die bitterste Armut zu treiben. Papst Franziskus hat mich auch hierher geschickt, um all jenen zu danken, die Jesus in den Armen und Verachteten erkannt haben. Ich kann euch nicht sagen, wie Syrien in Zukunft aussehen wird, aber ich kann euch sagen, dass das Waschen der Wunden Christi die Strategie der Kirche ist.“ Der Papst-Gesandte rief dazu auf, Großzügigkeit, Solidarität und Gastfreundschaft zu einem Werkzeug der Versöhnung zu machen.

Das Kloster Mar Moussa
Das Kloster Mar Moussa

 

Die Rolle der jungen Menschen

Bei dem Treffen des Kardinals mit den Kirchenleuten des Landes in der melkitischen Kathedrale wurde auch die grundlegende Rolle der syrischen Kirchen bei der Heilung der Wunden der Gesellschaft deutlich. An ihnen liegt es nun, mutig und im Verborgenen nicht nur ihre eigenen Gläubigen, sondern alle Teile der syrischen Gesellschaft zu unterstützen, damit der schwierige Übergangsprozess mitgestaltet werden kann.

Auch in Aleppo war der Ruf von Papst Franziskus nach einer „Kirche, die hinausgeht“ lautgeworden; einer Kirche die sich nicht scheut, sich die Hände schmutzig zu machen, die großzügig gegenüber den Bedürftigen ist und kreativ, wenn es darum geht, Möglichkeiten für Veränderungen vorzuschlagen. Die jungen Syrer, Christen und Muslime, sind die Hoffnung auf eine Zukunft des friedlichen Zusammenlebens in diesem gemarterten Land. Aber diese jungen Menschen müssten ausgebildet und einbezogen werden, forderte der Präfekt für die orientalischen Kirchen und lud Bischöfe und Ordensleute ein, konkrete Projekte vorzuschlagen, die auch mit Hilfe des Heiligen Stuhls gefördert werden können.

Kardinal Gugerotti und der Nuntius in Syrien, Kardinal Zenari, mit der Klostergemeinschaft von Mar Mousa
Kardinal Gugerotti und der Nuntius in Syrien, Kardinal Zenari, mit der Klostergemeinschaft von Mar Mousa

Ein Syrien für die Christen

Vor seiner Abreise wollte Kardinal Gugerotti noch den armenisch-orthodoxen Bischof Magar Ashkarian treffen. Ashkarian teilte dem Besuch aus Rom seine Sorgen über die politische und soziale Entwicklung im Land mit und betonte, wie wichtig es sei, ein Syrien zu schaffen, in dem sich alle Christen als vollwertige Bürger fühlen können.

Vor seiner Abreise aus Syrien hatte der Gesandte des Papstes in Damaskus noch Gelegenheit, mit katholischen karitativen und humanitären Organisationen zusammenzutreffen. Diesen Donnerstag wird er im Vatikan zurückerwartet, wo er Papst Franziskus von den Wünschen und Erwartungen der Bevölkerung und der Ortskirchen berichten wird.

(vaticannews – skr)

 

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30. Januar 2025, 15:08
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