Das Hochfest Epiphanie
Geehrt wird dabei jener Tag, an dem die Heiligen Drei Könige das Königtum Jesu Christi anerkannten und ihm Geschenke überreichten. Über diese Anbetung berichtet das Matthäusevangelium: „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar“ (Mt 2,11).
Menschwerdung Gottes gilt der ganzen Welt
Nach christlicher Deutung symbolisieren die Gaben die königliche, göttliche und sterbliche Natur Jesu Christi, die Drei Könige verweisen auf die nicht-christliche Welt: denn während Heiligabend den Fokus auf die Menschwerdung im Kind von Bethlehem legt, betont das Dreikönigsfest, dass die Menschwerdung Gottes der ganzen Welt gilt. Die menschliche Offenbarwerdung, die „Epiphaneía“, wird im Leben Jesu in drei Ereignissen offenbar: der Anbetung durch die Könige, der Taufe Jesu und seinem ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana.
Erste Hinweise auf das Hochfest finden sich bereits zu Beginn des dritten Jahrhunderts in Ägypten. Der Kirchenschriftsteller Klemens von Alexandrien berichtet, dass Anhänger des Gnostikers Basilides am 6. Jänner das Fest der Taufe Jesu und diese als die eigentliche Geburt des Gottessohnes feierten. Reinigungsrituale sollten und sollen Umkehr und Vergebung der Sünden versinnbildlichen. Laut biblischer Erzählung wurde Jesus als Erwachsener von Johannes im Jordan getauft, wobei die Stimme Gottes erfahrbar wurde: „Das ist mein geliebter Sohn.“
Hinweise auf Hochfest bereits im 3. Jahrhundert
Die Wahl des Termins am 6. Januar wurde vermutlich, ähnlich wie der Termin des römischen Geburtsfestes Jesu am 25. Dezember, von einem vorhandenen Fest beeinflusst. In Alexandrien wurde in der Nacht vom 5. auf 6. Januar der Geburtstag des ägyptischen Gottes Äon gefeiert, des Gottes der Zeit und Ewigkeit. Zudem wurde auch ein ägyptischer Wasserkult gepflegt. Dabei wurde Wasser in einem feierlichen Zeremoniell aus dem Nil geschöpft, aufbewahrt und der Sage nach von Dionysos in Wein verwandelt. Wasser spielt auch heute in vielen orthodoxen Gemeinden am Feiertag der Epiphanie eine besondere Rolle. So gibt es etwa Wasserweihen, die an die Taufe Jesu erinnern.
In der Volksfrömmigkeit des Mittelalters traten mehr und mehr die Heiligen Drei Könige in den Mittelpunkt dieses Festtages, so dass Epiphanie im deutschen Sprachraum fast nur noch Dreikönigsfest genannt wird. Anlässlich des Epiphanie-Festes finden in Deutschland, Österreich und Belgien Sternsingeraktionen statt, bei denen für Entwicklungsprojekte gesammelt wird, die weltweit Kindern in Not zugute kommen. Das Sternsingen gehört seit 2015 zum deutschen immateriellen Kulturerbe der Unesco. Am 1. Januar nehmen üblicherweise Sternsinger an der Neujahrsmesse von Papst Franziskus teil.
(vatican news/kap – pr)
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