Parolin in Jordanien: „Samenkorn der Hoffnung für den Nahost“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Mit eindringlichen Worten hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei der Einweihung der Kirche der Taufe Jesu in al-Maghtas, Jordanien, die Gläubigen dazu ermahnt, sich nicht von den großen Schwierigkeiten der aktuellen Krisen überwältigen zu lassen. „Ich möchte alle ermahnen, im Vertrauen darauf zu leben, dass Gott die menschliche Geschichte lenkt, auch wenn sie die Zeichen der Gewalt, der Sünde und des Todes trägt“, sagte Parolin während der Messe.
Dass der Kardinalstaatssekretär und damit der höchste Repräsentant des Heiligen Stuhles unter dem Papst an der Kirchweihe teilnahm, geht auf den Wunsch von Papst Franziskus zurück. Die Feier stand unter dem Zeichen der Solidarität der Weltkirche mit den christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten. „Meine Anwesenheit hier heute soll ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit der ganzen Kirche sein“, so der Kardinal.
Die Rolle der Christen im Nahen Osten
Kardinal Parolin betonte, dass die Christen in der Region eine besondere Berufung haben: „Ein Samenkorn der Hoffnung zu sein, ein kleines Samenkorn, das von Dunkelheit umgeben ist, aber Früchte trägt.“ Diese Worte, die an einen Brief von Papst Franziskus an die Katholiken des Nahen Ostens erinnern, unterstreichen die zentrale Rolle der christlichen Gemeinden in einer von Konflikten zerrissenen Welt.
Friedensappell für Israel und Palästina
In seiner Predigt richtete Parolin einen klaren Appell an die internationale Gemeinschaft: „Lasst die Waffen schweigen, lasst die Gefangenen und Geiseln frei, lasst das humanitäre Recht gelten, lasst die Herzen der Führer der Nationen den Frieden und das Zusammenleben der Völker suchen.“ Der Kardinal betonte, dass die Zukunft der Region nicht von Gewalt bestimmt werden dürfe.
Insbesondere mit Blick auf den Konflikt zwischen Israel und Palästina forderte Parolin ein Ende der Gewalt und rief dazu auf, Wege zu finden, die eine friedliche Koexistenz der Völker ermöglichen. „Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft ihren Beitrag leistet, damit Frieden und Gerechtigkeit in dieser Region Wirklichkeit werden können“, fügte er hinzu.
Zeichen der Verbundenheit
Der Kardinal erinnerte auch an die vielfältigen Bemühungen der Kirche in den vergangenen Monaten des Krieges. Durch humanitäre Hilfe, diplomatische Initiativen und die Worte von Papst Franziskus sei die Nähe der Kirche zu den Menschen im Nahen Osten spürbar gewesen.
„Die christliche Präsenz hier ist ein Zeichen der Hoffnung und ein Aufruf zur Versöhnung“, so Parolin. „In einer Zeit großer Erschütterungen ist es wichtig, dass die Christen weiterhin ihren Beitrag zur Schaffung einer gerechten und friedlichen Gesellschaft leisten.“
Ein Mahnruf zur Hoffnung
Die Einweihung des neuen Heiligtums in al-Maghtas am Ufer des Jordans werde als ein starkes Zeichen des Glaubens und der Hoffnung verstanden, so Parolin. In einer Region, die von Konflikten geprägt sei, bleibe der Ruf nach Frieden ein dringendes Gebot der Stunde. „Unsere Zukunft darf nicht von Gewalt bestimmt werden“, sagte Parolin abschließend und appellierte an alle, an einer besseren und friedlicheren Welt mitzuwirken.
(vatican news)
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