Diakone als Zeichen der Hoffnung: Tausende pilgern zum Jubiläum nach Rom
Isabella H. de Carvalho und Mario Galgano - Vatikanstadt
Das zweitägige Event begann am Freitag mit Katechesen in verschiedenen Sprachen, die in mehreren römischen Pfarrkirchen gehalten wurden. Unter dem Thema „Konkrete Zeichen der Hoffnung im diakonalen Dienst“ reflektierten die Ständigen Diakone über ihre Rolle in der heutigen Kirche. Einer der Hauptredner war Bischof Andrea Ripa, Sekretär des Obersten Tribunals der Apostolischen Signatur und Titularbischof von Cerveteri.
„Diakone sind berufen, Hoffnung zu verkünden“
In einem Interview mit den Medien des Vatikans erklärte Bischof Ripa die zentrale Bedeutung des Diakonats für die Verkündigung der Hoffnung. „Das Diakonat ist ein uraltes Amt, das bereits in der Apostelgeschichte erwähnt wird“, so der Bischof. Es habe in der Kirchengeschichte Höhen und Tiefen erlebt, sei jedoch mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wiederbelebt worden.
„Der diakonale Dienst bereichert das ministeriale Arsenal der Kirche“, führte Ripa weiter aus. Er sei keine Konkurrenz oder Ersatz für das Priesteramt, sondern eine wertvolle Ergänzung. Die Berufung der Diakone bestehe vor allem darin, das Evangelium zu verkünden und Zeugnis abzulegen.
Ein Dienst mitten in der Gesellschaft
Besonders hob der Bischof hervor, dass die meisten Ständigen Diakone eine Familie haben, in Berufen tätig sind und in einem nicht-kirchlichen Umfeld leben. Das ermögliche ihnen, das Evangelium an Orte zu bringen, an die Priester oft keinen direkten Zugang haben.
„Ständige Diakone tragen eine große Verantwortung“, so Ripa. „Sie können genau dort wirken, wo die Kirche oft nicht präsent ist – in Unternehmen, Schulen, sozialen Einrichtungen oder Familien.“ Wie der Diakon Philippus in der Apostelgeschichte sollen sie das Evangelium denen verkünden, die es nicht kennen.
„Wir hoffen, weil wir an Christus glauben – und Diakone tragen diese Hoffnung in die Welt hinaus“, erklärte der Bischof. Dabei sei die glaubwürdige Lebensführung entscheidend: „Durch ihr eigenes Leben, ihr Familienleben, ihr alltägliches Handeln können Diakone Zeugnis für den Glauben ablegen – oft ohne viele Worte.“
Mehr Sichtbarkeit für das Diakonat
Auf die Frage, wie die Kirche das Diakonat bekannter machen könne, betonte Ripa die Verantwortung sowohl der Diakone selbst als auch der Kirche. In Ländern wie Italien sei der Dienst bereits etabliert, aber nicht immer sichtbar.
„Es ist wichtig, dass die Kirche klare und spezifische Aufgaben für Diakone definiert und sie nicht nur allgemein als Helfer einsetzt“, so der Bischof. Dadurch werde das Amt besser verstanden und geschätzt. Papst Franziskus betonte 2017 in Mailand, dass der Diakon ein „Hüter des Dienstes“ sei – ein Dienst an der Verkündigung, am Altar und an den Armen.
Daher müsse die Kirche sicherstellen, dass die Ausbildung der Diakone stets diesen drei Diensten verpflichtet sei. „Ein gut ausgebildeter Diakon, der sich auf seinen eigentlichen Auftrag konzentrieren kann, wird für die Kirche und die Gesellschaft ein wertvolles Zeichen der Hoffnung sein“, schloss Bischof Ripa.
Ständige Diakone: Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft
Das Jubiläum der Diakone in Rom verdeutliche die zentrale Rolle dieses Dienstes in der Kirche. Als Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft, als Familienväter, Berufstätige und Seelsorger seien sie lebendige Zeichen der Hoffnung. Ihre Aufgabe sei es, Christus dorthin zu bringen, wo Glaube und Kirche nicht selbstverständlich sind – und genau darin liege ihre besondere Berufung, so Bischof Ripa.
(vatican news)
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