Zentralafrika: „Regierung und UNO müssen mehr tun“
von Bernd Hagenkord SJ
Papst Franziskus hatte bei seiner Reise vor einem Jahr in Bangui die erste Heilige Pforte geöffnet; danach hatte es Wahlen gegeben, die bemerkenswert friedlich verlaufen waren, aber wirklich unter Kontrolle ist die Lage immer noch nicht, wie Pater Aurelio Gazzera berichtet, Karmeliter-Missionar und seit Jahren bereits im Land tätig.
Die langen Kämpfe zwischen den Gruppen „Seleka“ und „Anti-Balaka“ hätten ihre Spuren hinterlassen. „Die Regierung schafft es einfach nicht, diese kriminellen Banden in den Griff zu bekommen“, so Pater Aurelio. „Auch die UNO-Blauhelme sind schwach und schaffen es nicht, vorzubeugen und zu entwaffnen. Sie haben keinen wirklichen Plan, der einen Wandel möglich machen würde.“
Positiv sei, dass sich die Gewalt auf einen Ort zu beschränken scheine, anders als noch im vergangenen Jahr. Darauf dürfe man sich aber nicht ausruhen; es sei ein Zeichen dafür, dass die Regierung endlich ihre Verantwortung wahrnehmen müsse, wie auch die anderen Beteiligten, etwa die UNO und ihre Blauhelme. Gerade von der internationalen Gemeinschaft erwartet der Pater viel: „Es reicht nicht, dass sie sich auf Erklärungen und Verurteilungen beschränkt. Ein Vertreter des Staates ist vor ihren Augen erschossen worden, die internationale Gemeinschaft muss in ihrem Handeln entschiedener werden!“ Sie solle Druck ausüben, so dass alle Beteiligten endlich gezwungen würden, das Ihre zum Frieden beizutragen.
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