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Rohingya in einem Flüchtlingscamp in Bangladesch Rohingya in einem Flüchtlingscamp in Bangladesch 

Myanmar: Rohingya sollen zurückkehren

Sie sitzen fest: Hunderttausende Rohingya harren seit ihrer Flucht aus Myanmar im Nachbarland Bangladesch aus. Nun haben sich die Regierungen beider Länder auf eine Rückkehr der verfolgten Minderheit in den Bundesstaat Rakhine in Myanmar geeinigt. Das ist kurz vor der Papstreise in beide Länder eine positive Nachricht, allerdings handelt es sich bisher einzig um eine Absichtserklärung. Erst nach der Papstreise soll die Rückführung beginnen; konkreter: in zwei Monaten.

Was die Zahlen betrifft: Seit Ende August sind rund 620.000 Rohingya, die mehrheitlich Muslime sind, aus Myanmar geflohen. Myanmar selber ist mehrheitlich buddhistisch. Die Vereinten Nationen werfen der Armee Myanmars vor, im Konflikt mit Extremisten – denn unter den Rohingyas gibt es auch Terroristen, die in den vergangenen Monaten Anschläge verübt haben – „ethnische Säuberungen“ durchzuführen. Diesen Vorwurf wurde erstmals auch von der US-Regierung durch Außenminister Rex Tillerson erhoben, und zwar am Mittwoch.

Ein Knackpunkt bei der Rückführung der Rohingya nach Myanmar wird die finanzielle Frage sein. Wer wird das bezahlen? Und wer wird sich um sie in Myanmar kümmern? Vorerst werden es wohl vor allem Hilfswerke sein, wie Robert Vitillo gegenüber Radio Vatikan sagt. Der Geistliche ist Generalsekretär der in Genf residierenden „Internationalen Katholischen Migrationskommission“ (ICMC).

„Wer zahlt die Rückkehr?“

„Caritas Bangladesch ist Mitglied unserer Organisation. Nun, als der zuständige Bischof von Caritas Bangladesch uns fragte, ob wir sie finanziell unterstützen können, damit sie sich um die Flüchtlinge kümmern könnten, haben wir relativ schnell Spenden sammeln können“, so Vitillo. Vor allem aus den USA sei große Unterstützung gekommen.

„Wir haben eine langjährige Zusammenarbeit mit den Rohingya-Flüchtlingen. Das ist leider kein Phänomen, das erst seit kurzem festzustellen ist. Seit Jahren flüchten Mitglieder dieser Minderheit. In Malaysia haben wir schon ein Zentrum für jene Flüchtlinge aufgebaut, in dem vor allem Opfer von sexueller Gewalt Schutz und Hilfe von uns erhalten. Da sind tausende Rohingyas!“

Das Besondere an diesen Zentren sei, dass sich die Flüchtlinge darin größtenteils selber organisieren. Das katholische Hilfswerk bietet vor allem Bildungsprogramme und vermittelt auch Arbeitsstellen, so Vitillo. Das Programm könnte auch bei der Rückkehr der Rohingya nach Myanmar eingesetzt werden. Allerdings hängt das alles von der Zustimmung der Regierung Myanmars ab.

(rv/sz/online 24.11.2017 mg)

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24. November 2017, 10:58