Papst an katholische Unis: Helft mit, Flucht zu vermeiden
von Mario Galgano
Jeder sollte das Recht haben, nicht flüchten zu müssen. Das sagte der Papst an diesem Samstagmorgen Vertretern von katholischen Universitäten bei einer Audienz im Vatikan. Er halte es für angebracht, dass Universitäten – vor allem katholische – die Gründe für Migration studierten und Wege suchten, damit Menschen ihr Zuhause nicht verlassen müssten, so Franziskus. Der Einsatz von Bildungseinrichtungen wie katholischen Universitäten bestehe darin, in drei konkreten Bereichen tätig zu sein: Forschung, Wissensvermittlung und Förderung des Zusammenlebens.
Die Teilnehmer der Audienz waren Mitglieder des internationalen Verbandes der katholischen Universitäten (FIUC), die von Mittwoch bis zu diesem Samstag eine Konferenz über Flüchtlinge und Migranten in einer „globalisierten Welt“ abhielten. Ziel und Zweck der Gespräche sei es gewesen, die Verantwortungsbereiche und Antworten der Universitäten zu diesen Phänomenen zu erörtern. Die Teilnehmer dieser Konferenz sprachen darüber an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.
In seiner Ansprache wiederholte der Papst abermals, dass Politiker alles dafür tun sollten, Migranten und vor allem Flüchtlinge aufzunehmen. Es sei wichtig, auch jene negativen Reaktionen zu ergründen, die zu Diskriminierungen und Fremdenhass führten. Es sei nicht hinnehmbar, dass jene Länder, die eine „traditionell christliche Prägung“ hätten, ihre Tore verschließen. Universitäten könnten helfen, Vorurteile abzubauen.
Der Papst fügte hinzu, dass es für alle von Vorteil sei, wenn man Migranten und Flüchtlinge aurnehme, weil sie eine Bereicherung für die aufnehmende Gesellschaft seien. Die katholischen Universitäten sollten auch „die theologischen Aspekte“ zur heutigen Migration erforschen, bat Franziskus. Es gehe nicht nur um soziale oder wirtschaftliche Gesichtspunkte, wenn man über Flüchtlinge und Migranten spreche.
Ein weiterer Wunsch des Papstes: Katholische Universitäten sollten auch konkrete Bildungsprogramme für Flüchtlinge anbieten. Dies könne auch durch Fernstudium geschehen oder durch die Vergabe von Stipendien. Eine weitere konkrete Idee könnte die Anerkennung von Diplomen der Flüchtlinge sein, um sie an der entsprechenden Universität einfacher und schneller einschreiben zu können. Ein Anliegen sei es auch,den Studenten die Bedeutung einer „Gesellschaft, die offen ist und andere empfängt“, zu vermitteln. Dies sei ein wichtiger Schritt, damit Universitäten die „kritische Auseinandersetzung“ mit Politik, Wirtschaft und Kultur förderten, indem Studenten durch Wissensbildung die Vorurteile in der Gesellschaft beseitigen könnten.
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