Papst erinnert an Hungerkatastrophe in der Ukraine
Er bete, dass das Land mit der Hilfe des Glaubens die Wunden der Vergangenheit heilen könne, sagte Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Er sprach von einer „Tragödie“. Zugleich äußerte er die Bitte um Frieden für die Ukraine.
Die Ukraine erinnerte am Samstag an den sogenannten „Holodomor“, eine Hungersnot in den Jahren 1932 und 1933 im Zuge der von Diktator Josef Stalin befohlenen Kollektivierung und Getreideabgaben. Aus Sicht der Ukraine wurde die Katastrophe, der mehrere Millionen Menschen zum Opfer fielen, von der damaligen Sowjetregierung bewusst herbeigeführt. Das ukrainische Parlament bewertete den Holodomor als Völkermord. Der Vatikan schloss sich mit anderen Staaten dieser Deutung an.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko appellierte beim zentralen Gedenken am Samstag in Kiew an Russland, die Hungersnot als Genozid einzustufen oder „wenigstens Reue zu zeigen“. Den Holodomor nicht anzuerkennen sei so unmoralisch wie die Leugnung des Holocaust, sagte Poroschenko laut Medienberichten. Die Zeit sei reif für ein Gesetz, das die Leugnung einer gezielten Vernichtung durch Hunger während des Stalinismus unter Strafe stellt.
(rv/kna 26.11.2017 pr)
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